Montag, der 18. Januar 2021 um 18:00 Uhr | Digitaler Workshop mit Sophie Gepp, Hannah Otto und Max Bürck-Gemassmer von „Health for Future“ sowie Prof. Johann Behrens, Prof. Eberhard Göpel und Dr. Dieter Korczak

Auch im neuen Jahr geht es weiter mit unserer digitalen Veranstaltungsreihe „Jung und Alt bewegt: Klima, Umwelt, Gesellschaft – Impulse aus der Wissenschaft in Zeiten von Corona“ anlässlich des 80. Geburtstags des weltweit anerkannten Klimaforschers Prof. Hartmut Graßl. Gemeinsam mit der VDW-Studiengruppe „Gesundheit als selbstbestimmte Teilhabe“ und jungen Aktiven von „Health for Future“ gingen wir im sechsten Workshop der Reihe gemeinsam der Frage nach, welcher Zusammenhang zwischen dem Klima und unserer Gesundheit besteht.

In unserer ersten Veranstaltung im neuen Jahr haben wir in „Klima und Gesundheit als selbstbestimmte Teilhabe“ zwei wichtige aktuelle Themen zusammengeführt. Dazu hatten wir eine ganze Gruppe von Expertinnen und Experten eingeladen. Die Impulse zum Thema kamen diesmal von zwei jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen: Sophie Gepp und Hannah Otto – zwei jungen Aktiven des Aktionsforums Health for Future. Ergänzt wurde die ExpertInnengruppe von Prof. Johann Behrens, Prof. Eberhard Göpel und Dr. Dieter Korczak von der VDW-Studiengruppe „Gesundheit als selbstbestimmte Teilhabe“ sowie dem Berliner Allgemeinarzt und KLUG-Mitglied Max Bürck-Gemassmer. Auch Prof. Hartmut Graßl war natürlich wieder mit dabei.

Durch das Kombinieren der Expertisen der Studiengruppenmitglieder und Health for Future kamen wir zu einem interdisziplinären und intergenerationellen Ausblick, in dem wir uns den Fragen widmeten: Was bedeutet der Klimawandel für unsere Gesundheit? Wie können wir gerade in Zeiten von Corona Gesundheits- und Klimapolitik wirksam verbinden? Und was können wir tun – als VDW, als Health for Future, aber auch jede/r Einzelne?

Zu Beginn gaben Sophie Gepp und Hannah Otto einen Überblick über die direkten und indirekten Effekte von Klimaveränderungen auf unsere Gesundheit. Dabei wiesen die beiden Medizinstudentinnen nicht nur darauf hin, dass der Klimawandel als die größte Bedrohung für die globale Gesundheit im 21. Jahrhunderts gesehen werde. Umgekehrt könne die Eindämmung des Klimawandels die größte Chance für die globale Gesundheit im 21. Jahrhundert sein, wie der Lancet-Countdown – eine internationale Forschungskooperation von Klima- und Gesundheitsexperten – erklärt. So könne auch ein positives Narrativ helfen, die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in der Bevölkerung zu erhöhen, indem man etwa auch die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit hervorhebt. Zum Schluss appellierten Sophie Gepp und Hannah Otto, die Gelegenheit für einen klimabewussten Weg aus der Coronakrise zu nutzen und u.a. auch durch Umweltschutz die Wahrscheinlichkeit für ähnliche Ereignisse zu senken – ein Thema, das wir im nächsten Workshop der Reihe am 2. Februar aufgreifen.

Die Ballung an Expertise aus Wissenschaft und Praxis und die interdisziplinären Perspektiven von Jung und Alt versprachen eine spannende und bereichernde Diskussionsrunde. In dieser trafen auch gegensätzliche Meinungen aufeinander und es wurde angeregt diskutiert. Eine kurze Zusammenfassung unserer Gedanken und Überlegungen, wie wir Gesundheits- und Klimapolitik wirksam verbinden können und was wir – als VDW, als Health for Future, aber auch jede/r Einzelne – tun können, finden Sie hier.

Am Ende aber war die Grundstimmung des Workshops eine positive: voller Enthusiasmus für die Diskussion und den weiteren Austausch – auch im Rahmen der „Jung und Alt bewegt“-Reihe!

Wir haben uns gefreut, den Faden am 2. Februar wieder aufzugreifen und den bereits angerissenen Zusammenhang zwischen „Biodiversitätsverlust und Pandemien“ gemeinsam mit Christine von Weizsäcker und Prof. Josef Settele zu diskutieren. Mehr zur Veranstaltung finden Sie hier.

Referierende

Sophie Gepp ist Medizinstudentin an der Charité Berlin und hat einen MSc Public Health von der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Sie ist seit der Gründung im September 2019 bei Health for Future aktiv und unterstützt die Koordination der Ortsgruppe Berlin. Von Oktober 2018 bis Oktober 2019 war sie Koordinatorin der AG Public Health der Bundesvertretung der Medizinstudierenden Deutschlands e.V. (bvmd). Durch ihr Studium war sie außerdem neben dem Gesundheitsbereich bereits ehrenamtlich im Bereich der Gendergerechtigkeit engagiert. Von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen wurde sie 2020 als eine von zwei Jugendbeobachterinnen ausgewählt, um an der 64. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission (FRK) teilzunehmen. Derzeit ist sie Teil des Teams, das die Planetary Health Academy organisiert – eine online Vorlesungsreihe zu Klimawandel und Gesundheit mit mehr als 900 Teilnehmenden.

Hannah Otto studiert Medizin und Philosophie in Freiburg i.Brsg. Nach Engagement in der Fridays for Future Bewegung in der Schweiz (u. a. Mitorganisation eines europäischen Treffens in Lausanne), ist sie nun seit der Gründung bei Health for Future in Freiburg sowie in deutschlandweiten Arbeitsgruppen der Bewegung aktiv. Sie ist im laufenden Semester an der „Planetary Health Academy“ beteiligt, einer online Vorlesungsreihe zu Themen im Zusammenhang mit Klima- und Umweltkrisen sowie Gesundheit.

Johann Behrens, Univ.Prof. Dr. phil., habilitierter Sozialökonom und Therapie- und Pflegewissenschaftler (public health), arbeitet seit 1982 bis heute als Vorsitzender des Frankfurter Instituts für Supervision, Institutionsberatung und Sozialforschung e.V. Dessen Vorarbeiten gingen in die je zwölfjährigen DFG-Sonderforschungsbereiche 186 zu Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf (Uni Bremen) und 580  zur Transformationsforschung (Halle und Jena) sowie in BMBF-Verbünde (‚Demographischer Wandel und Zukunft der Arbeit‘ und ‚Evidencebasierte Pflege chronisch Kranker und Pflegebedürftiger in kommunikativ schwierigen Situationen‘  und andere) ein, denen er nacheinander als Vorstandsmitglied oder Sprecher diente. Als Professor lehrt er zurzeit  im Promotionsstudiengang „Selbstbestimmte Teilhabe als Ziel von Pflege und Therapie“ der Medizinischen Fakultät Halle-Wittenberg. Hier wurde 1998 das erste Center for Evidence based Nursing auf dem eurasischem Festland gegründet. Er ist Mitglied der VDW und zurzeit gewählter Sprecher der VDW-Studiengruppe ‚Gesundheit als selbstbestimmte Teilhabe‘.

Max Bürck-Gemassmer ist Facharzt für Allgemeinmedizin in Berlin. Er ist Mitglied der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG), die auch die Initiative Health for Future ins Leben gerufen hat, sowie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM).

Eberhard Goepel in Portrait

Als Professor für Gesundheitsförderung i.R. arbeitete Eberhard Göpel an der Universität Bielefeld und der Hochschule Magdeburg im Bereich der Gesundheitswissenschaften für die Entwicklung eines neuen Studienbereiches und Berufsfeldes für die Gesundheitsförderung mit dem Schwerpunkt der kommunalen Gesundheitsförderung. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit im Bereich der angewandten Gesundheitswissenschaften war er in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen als Vorstandsmitglied tätig, darunter die Europäische Gesellschaft für gesundheitsfördernde Schulen, die Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e.V., das Forum für sozialökologische Gesundheitspolitik und Lebenskultur (Bielefeld), die Internationale Union für Gesundheitsförderung und -erziehung (Paris), die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (Bonn), der Kooperationsverbund Hochschulen für Gesundheit e.V. (Berlin) und die Deutsche Allianz gegen nichtübertragbare Krankheiten (www.dank-allianz.de). Er engagiert sich für eine „Gesundheits-Wende“ in der medizinischen Forschungsförderung und in der Gesundheitspolitik und ist Mitglied der VDW-Studiengruppe „Gesundheit als selbstbestimmte Teilhabe“.

Dieter Korczak in Portrait

Dieter Korczak ist Mitglied der VDW und dort in der Studiengruppe „Gesundheit als selbstbestimmte Teilhabe“ aktiv. Nach seinem Studium der Volkswirtschaft und Soziologie hatte er verschiedene leitende Tätigkeiten in sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituten inne, bevor er 1985 die GP-Forschungsgruppe, Institut für Grundlagen- und Programmforschung in München gründete. Mit seinem Institut hat er über 500 sozial- und gesundheitswissenschaftliche Studien, Gutachten und Forschungsprojekte durchgeführt. Wesentliche Impulse, auch für die Beantwortung von Großen Anfragen im Bundestag, hat er mit seinen Gutachten und empirischen Studien zum Thema Verschuldung, Überschuldung und Schuldnerberatung von privaten Haushalten geleistet. Die Debatten um den Einsatz von Scoringverfahren hat er ebenfalls wesentlich beeinflusst. Bereits während seiner Zeit als Abteilungsleiter der Infratest Gesundheitsforschung hat er sich mit der Inzidenz und Prävalenz von Suchtverhalten in der Bevölkerung befasst. Später hat er an der Gesundheitsberichterstattung und an Sozialberichten des Bundes und der Länder mitgewirkt. 1995 hat er den Lebensqualitäts-Atlas Deutschland verfasst. Seit 2007 sind von ihm und seinen Mitarbeitern zahlreiche Health Technology Assessments zu unterschiedlichen Krankheitsgebieten erschienen. Von 1997 bis 2017 war er Vorsitzender der Interdisziplinären Studiengesellschaft e.V. und Herausgeber der Interdisziplinären Studienreihe. Gegenwärtig ist er unter anderem Leiter der europäischen Covid-19 Debt Scientific Group (CoDeS) des European Consumer Debt Network (ECDN).

Hartmut Grassl beim VDW Auftakt zu Jung und Alt bewegt

Prof. Hartmut Graßl ist em. Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und ehem. Professor der Universität Hamburg. Neben seiner Funktion als Vorsitzender der VDW hat er zahlreiche weitere Positionen in verschiedenen Gremien inne, u. a. als Vorsitzender der Mitgliederversammlung des PIK und Mitglied des NABU-Kuratoriums. Zuvor war Hartmut Graßl bereits u. a. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats „Globale Umweltveränderungen“ (WBGU), Mitglied von Enquête-Kommissionen zum Schutz der Erdatmosphäre des Deutschen Bundestages, Direktor des Weltklimaforschungsprogramms (WCRP) in Genf und Vorsitzender des Bayerischen Klimarates. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie etwa den Max-Planck-Forschungspreis, den Deutschen Umweltpreis der DBU und das Große Bundesverdienstkreuz am Bande der BRD.

Der Workshop ist Teil einer Reihe, die unter dem Motto „Jung und Alt bewegt: Klima, Umwelt, Gesellschaft – Impulse aus der Wissenschaft in Zeiten von Corona“ führende WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen einlädt, ihr Wissen zu teilen und gemeinsam mit dem weltweit bekannten Klimaforscher Prof. Hartmut Graßl und engagierten NachwuchswissenschaftlerInnen ins Gespräch zu kommen.

Wenn Sie mehr zur Auftaktveranstaltung wissen wollen, bei der Klima, Umwelt und Gesellschaft im Zeichen von Corona bereits von Experten eingeschätzt wurden und die bewiesen hat, wie informativ und familiär ein Austausch auch virtuell möglich ist, dann können Sie hier nachschauen.

In diesem Sinne freuen wir uns, Ihnen vertiefende Workshops und die aktiven Diskussionen in kleinen, intergenerationellen Gruppen mit ExpertInnen bieten zu können, die Antworten liefern und eine positive Transformation in unterschiedlichen Nachhaltigkeitsthemen anstoßen.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, melden Sie sich bitte zeitnah per Mail an event@vdw-ev.de an. Kurz vor der Veranstaltung erhalten Sie dann die Zugangsdaten.

Die aktuellen Termine sowie weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie auch hier.

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Die „Jung und Alt bewegt“-Reihe wird unterstützt von

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