4. Veranstaltung in der Ringvorlesung „Alterperimentale“

Der Klimawandel scheint oft sehr weit weg zu sein – doch seine Folgen spüren wir längst auch in Deutschland. Sie zeigen sich nicht nur in unserer direkten Umgebung, sondern ebenso in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Wer genau hinschaut, erkennt: Ältere Menschen sind von den klimatischen Veränderungen besonders stark betroffen, und zwar sozial sehr ungleich betroffen. So sind Menschen über 75 Jahre besonders gefährdet, sowohl bei Hitzerekorden als auch bei Kältestress. Abhilfe schaffen können langfristig wirksame Maßnahmen der Regionalgestaltung ebenso wie kurzfristig wirksame Lösungen der Nachbarschaftsgestaltung.

Prof. Behrens beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesen Fragen. Er wirkte als Gerontologe und Gründungssprecher des „Interdisziplinären Zentrums der Uni Halle: Biologie-Medizin-Gesellschaft“, das sechs Fakultäten umfasst. Zudem gründete er in Halle als Direktor das erste Institut für Gesundheits-, Hebammen- Therapie- und Pflegewissenschaften an einer deutschsprachigen öffentlichen Medizinischen Fakultät in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es wurde das erste deutsche Center for Evidence based Nursing. Er weiß, wovon er redet, wenn er sagt: „Jeder Hitzetote ist ein Opfer sozialer Kälte“ – und dasselbe gilt für Kältestress.

Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Maria Reinisch, Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW).

Uhrzeit: 17:45 Uhr – 19:15 Uhr

Datum: 11. November 2025

Ort: IKMZ, Platz der Deutschen Einheit 2, 03044 Cottbus

Haben Sie eine eigene Frage an Prof. Behrens?

Dann schicken Sie uns diese gerne vorab an Marc.Schreiber@b-tu.de – und kommen Sie vorbei!

Prof. Dr. phil. (habil) Johann Behrens

Johann Behrens, Jahrgang 1949, gehört der Medizinischen Fakultät Halle-Wittenberg an, wo er 1998 Gründungsdirektor des ersten therapie-, gesundheits- und pflegewissenschaftlichen Institutes an einer deutschsprachigen öffentlichen medizinischen Fakultät wurde, des ersten Centers for Evidence based Nursing auf dem eurasischen Festland.

Vorher arbeitete er als Antragsteller und Vorstand des DFG-Sonderforschungsbereichs 186 (Lebenslauf, 1988-2000) und des Zentrums für Sozialpolitik der Universität Bremen, 2004-2012 im Vorstand des DFG-Sonderforschungsbereichs 580 (Transformationsforschung). Seit 1982 leitet er – auch als Vorsitzender des Frankfurter „Institutes für Supervision, Institutionsanalyse und Sozialforschung“ – Verbundprojekte von BMG, BMBF, EU und ICOH zu demographischem Wandel, Zukunft der Arbeit, Digitalisierung, Pflege, Therapie, Prävention, Rehabilitation, Gesundheitspolitik, akademischem Neuaufbau Südosteuropas.

Er erwarb die Habilitationsäquivalenz für Therapie-, Pflege- und Gesundheitswissenschaften (Bremen) und die Habilitation in Ökonomie (Bochum). Er hatte weitere Gründungs-, Gast- oder Ehrenprofessuren in Gmünd, McMaster (Kanada), Fulda, Pristina, Kassel, Innsbruck inne und leitet die VDW-Studiengruppe „Gesundheit als selbstbestimmte Teilhabe“.