Im Mai 2023 ist das BMWK-geförderte Verbundvorhaben „EnerVi – Individualisierte Visualisierung von Energiewendemaßnahmen“ gestartet. Das Projekt führt die VDW im Konsortium mit dem Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt und der Unetiq GmbH über eine Laufzeit von drei Jahren durch.
Ziel des Projekts ist es, im Rahmen von partizipativ-gesellschaftlichen Prozessen systemübergreifend Innovationen zu entwickeln, um Stakeholder:innen und Verbraucher:innen die Folgen der Energiewende transparent zu machen sowie nachhaltiges Verhalten zu aktivieren und zu festigen.
Das Vorhaben umfasst technische, soziale, institutionelle und organisationale Innovationen in den Modellregionen (Stadt Berlin und die Ortsgemeinde Neuerkirch). Die Modellregionen unterscheiden sich sehr deutlich in den soziokulturellen Lebensbedingungen und den energiewirtschaftlichen Voraussetzungen und bilden damit eine große Spannweite der in Deutschland vorhandenen gesellschaftlichen und energetischen Milieus ab.
Ein zentrales Element des Vorhabens ist die Entwicklung eines Webtools, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) individualisiert auf die konkrete Person die Folgen der Energiewende in den Modellregionen visualisiert. Es werden die Potenziale der Energiewende und mögliche Klimaveränderungen im regionalen Umfeld anhand von mit KI „gemorphten“ Bildern mittels unterschiedlicher Zukunftsszenarien transparent gemacht. Dabei werden auch die Auswirkungen eigener persönlicher und kollektiver Entscheidungen (z. B. eigene/kommunale Energieversorgung, eigene/kommunale Energienutzung, Konsumverhalten, etc.) berücksichtigt und die Auswirkungen etwa auf die persönlichen Energiekosten, den Energieverbrauch oder auch von nachhaltigen Konsummöglichkeiten dargestellt.
Die VDW ist für das Teilprojekt „Kommunikation und Transfer“ verantwortlich. In diesem wird auf Basis der Ermittlung verschiedener Szenarien künftiger Energieversorgung (international, national, lokal) und der Arbeit in Stakeholderworkshops in den beiden Modellregionen eine entsprechende Kommunikationsstrategie entwickelt, die dann in verschiedene passende Kommunikationsmaßnahmen umgesetzt wird. In diesem Rahmen wird auch eine Internetpräsenz für das Projekt aufgebaut, in die neben dem Visualisierungstool auch verschiedene (Erklär-)Filme und Infografiken eingebunden werden, die im Rahmen des Teilprojekts entstehen.
Über die Zusammenarbeit und den Review der (Zwischen-)Ergebnisse der Teilprojekte mit dem Verbändebeirat und mit renommierten Wissenschaftler:innen (Klimaforschung, Neurowissenschaft) werden die Projektergebnisse reflektiert und deren Blickwinkel und Expertise in die weitere Entwicklung und Arbeit eingebracht. Ein Online-Wissenschaftssymposium bietet eine Plattform für den inter- und transdisziplinären Austausch und übergreifendes Lernen. Außerdem werden die Ergebnisse, insbesondere das Visualisierungstool sowie die Filme und Infografiken, in den Partner:innen-Netzwerken verbreitet. Ein Dialog mit politischen Vertreter:innen in den Modellregionen integriert deren Sicht, Expertise und die verschiedenen Möglichkeiten der Integration in oder Verknüpfung mit anderen Maßnahmen zur Förderung der Energiewende. In Rollout-Workshops werden Bürger:innen in den Modellregionen schließlich für das Visualisierungstool begeistert.
Das Teilprojekt Kommunikation und Transfer arbeitet eng mit allen anderen Teilprojekten und Partner:innen zusammen, um die Projektergebnisse kontinuierlich zu schärfen sowie einen motivierenden und erfolgreichen Rollout zu ermöglichen und die Bürger:innen zu klimafreundlichem Verhalten zu motivieren.