Pugwash International

Seit dem Gründungstreffen in dem kanadischen Fischerort Pugwash 1957 setzt sich die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Pugwash Conference on Science and World Affairs in Reaktion auf das Russel-Einstein-Manifest mit Fragen der atomaren Bedrohung, bewaffneten Konflikten und Problemen der globalen Sicherheit auseinander. Renommierte WissenschaftlerInnen veranstalten international Workshops und Konferenzen, um sich ihrer Verantwortung für nachhaltige Wissenschaft zu stellen.

Gründung

Der britische Philosoph und Mathematiker Bertrand Russell setzte sich 1955 gemeinsam mit weiteren namhaften Wissenschaftlern wie Albert Einstein gegen den Einsatz von Nuklearwaffen ein. Gemeinsam plädierten sie in dem Russell-Einstein-Manifest für nukleare Abrüstung zum Erhalt des Friedens und gegen den Einsatz von Wasserstoffbomben.

Aus den Unterschreibern dieses Manifests gründete sich die Pugwash Conference on Science and World Affairs. 1957 trafen sich weltweit renommierte Wissenschaftler, um gemeinsam gegen Nuklearwaffen einzutreten in dem kanadischen Fischerort Pugwash, welcher der Konferenz ihren Namen gab. Für dieses Engagement wurde 1995 die Pugwash Konferenz und ihr Mitbegründer, Sir Joseph Rotblat, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Im Pugwash Gründungsjahr sprachen sich auch eine Gruppe aus führenden Atomwissenschaftlern in dem „Göttinger Manifest“ gegen die nukleare Bewaffnung der Bundeswehr aus. Zu ihnen zählten Otto Hahn, Max Born, Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker. Letzterer sollte das erste deutsche Mitglied der Pugwash Gruppe werden.

Pugwash deutsche Sektion

In Deutschland setzten sich 1957 führende Wissenschaftler der Kernforschung in der „Göttinger Erklärung“ gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr ein. Daraufhin wurde im Zuge der Gründung der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) die deutsche Sektion der Pugwash Conference on Science and World Affairs gegründet, welche seither öffentliche Veranstaltungen und Seminare zu Themen der internationalen Sicherheit durchführt und KandidatInnen für internationale Pugwash Treffen vorschlägt.

Pugwash und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler

In der Tradition des Göttinger Manifest stehend, gründete der Kreis um Carl Friedrich von Weizsäcker die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW). Deren Ziel war und ist es bis heute, die Gefahr des Missbrauchs und die möglichen militärischen, politischen, sozialen und ökonomischen Implikationen wissenschaftlicher Arbeit  – auch der Grundlagenforschung – in Forschungsfragestellungen und Lehre einzubeziehen.

Die enge Verknüpfung zwischen der VDW und der Pugwash Konferenz führte dazu, dass die deutsche Sektion Pugwash an die VDW angegliedert ist und von ihr vertreten wird. Auf der Jahrestagung der VDW werden Pugwash-relevante friedenspolitische Themen diskutiert und VertreterInnen für die kommende Pugwash Konferenz ausgewählt. Darüber hinaus organisiert die deutsche Sektion Pugwash öffentliche Events, Tagungen und Seminare zu Fragen der nuklearen Abrüstung und der internationalen Sicherheit. Der Pugwash Beauftragte der VDW hält Kontakt zu der internationalen Pugwash Gruppe und koordiniert die nationalen Tätigkeiten vor Ort. Dieses Amt wird von Prof. Dr. Götz Neuneck vom Institut für Friedensforschung und Sicherheit der Universität Hamburg (IFSH) ausgefüllt.

Prof. Dr. Götz Neuneck, Pugwash-Beauftragter

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