Berlin, 16.10.2025
Hamburger Manifest
„Wissenschaft für Frieden, Verantwortung und globale Kooperation“
veröffentlicht zum Symposium „Von den Alpen bis zum Watt“
anlässlich des 85. Geburtstags von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Graßl
Die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) e. V. hat im Rahmen des Symposiums „Von den Alpen bis zum Watt“ das Hamburger Manifest veröffentlicht. Es ist ein eindringlicher Appell führender Wissenschaftler:innen für die Freiheit der Forschung, den Schutz der Lebensgrundlagen und eine verantwortungsvolle Wissenschaft im Dienste des Friedens.
In einer Zeit globaler Krisen – vom Klimawandel über den Verlust der Biodiversität bis hin zu wachsenden geopolitischen Spannungen und nuklearen Bedrohungen – mahnt das Manifest zu einem Kurswechsel: weg von Konfrontation und Aufrüstung, hin zu Dialog, Kooperation und wissenschaftlich fundierten Lösungen.
„Die Freiheit der Wissenschaft ist in Deutschland verfassungsrechtlich verankert. Ihre Zukunft hängt aber davon ab, dass einzelne Forschende aufgrund ihres Wissens, ihrer Methoden und ihrer Unabhängigkeit ihre besondere Verantwortung über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus wahrnehmen.“, heißt es im Manifest. „Globale Probleme können nur gemeinsam gelöst werden, indem wir miteinander sprechen, einander zuhören und im Dialog ernsthaft nach Lösungen suchen.“
Das Hamburger Manifest ruft dazu auf, die Freiheit der Forschung zu schützen, wissenschaftsfeindlichen Tendenzen entgegenzutreten und die Verantwortung der Wissenschaft für Frieden, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit zu stärken.
Die Erstunterzeichner:innen sind herausragende Wissenschaftler:innen der VDW, darunter:
Prof. Dr. Götz Neuneck, Vorsitzender der VDW,
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Graßl, Beiratsvorsitzender der VDW,
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Pöppel, Prof. Dr. Hubert Weiger, Prof. Dr. disc. pol. Alexandra Retkowski, RA Dr. Klaus Schmid, Dr. Jochen Luhmann sowie Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, ehemaliger VDW-Vorsitzender.
Darüber hinaus unterstützen zahlreiche renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft das Manifest, darunter Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Daniela Jacob, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ortwin Renn, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Bundesministerin a. D. Edelgard Bulmahn, Prof. Dr. Peter Hennicke und Christine von Weizsäcker.
Der VDW-Vorsitzende Prof. Dr. Götz Neuneck betont:
„Angesichts wachsender globaler Krisen müssen Wissenschaft und Forschung wieder zu einem Motor des Friedens und der Kooperation werden. Wissenschaftliche Freiheit ist ein Privileg, das gesellschaftliche Verantwortung impliziert.“
Das Manifest knüpft an die Tradition der VDW an, die seit ihrer Gründung 1959 u. a. durch Carl Friedrich von Weizsäcker und die Göttinger Achtzehn für eine verantwortungsvolle Wissenschaft im Dienst der Menschheit steht. Es fordert eine offene Debatte über die gesellschaftlichen Folgen von Forschung, eine klare Abgrenzung gegenüber wissenschaftlichem Lobbyismus sowie die Stärkung von Transparenz und Integrität.
Das vollständige Hamburger Manifest ist auf der Website der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler abrufbar unter: https://vdw-ev.de/hamburger-manifest/