05. October 2020 in Berlin | Young VDW conference

On October 5th, the first interdisciplinary conference of the Young VDW on the topic Wanting to know: Where Does It Come from and Where It Can Lead Us took place in Berlin. Alongside renowned neuroscientist Prof. Ernst Pöppel and eminent climate scientist Prof. Hartmut Graßl, members of the Young VDW, students, and doctoral candidates from across Germany came together to discuss the urge to know and its consequences.

The Young VDW consists of young scientists still in the midst of their studies or at the beginning of their scientific careers who are committed to the fundamental principle of responsibility in science. Its members are united by the desire to take responsibility over the great questions facing society. Accordingly, the motto of the Young VDW is  Visions Define Worlds | Visions Determine Ways.

These guiding principles were reflected by the events of October 5th. Two keynote lectures served as catalysts for our participants to discuss how their access to knowledge ought to be used responsibly. Prof. Ernst Pöppel delivered the first lecture, 4 Common Mistakes to Make When Saving the World – the Neuroscientific Perspective, on the topic of the neurological basis of human error. In the second lecture, Climate Knowledge for the Public and the Politicians, Prof Hartmut Graßl provided an up-to-date overview of climate change as a scientific and political theme.

Our young scientists eagerly took up the themes touched on in the lectures, which led to exciting and multifaceted discussions. Through the meeting of different disciplines and cultural backgrounds, new answers to age-old questions were found: which mistakes do we constantly make in our life and our work? How can we continuously expand our own perspective? How can we defend scientific knowledge against political interest groups and make the ideas which matter to society heard?

Many of those present also attended the VDW Annual Conference “Was heißt wissen?” (“What does it mean to know?”) on the following day, further bringing their own ideas into discussions with the speakers. Here, you can find out more about this event.

All in all, the conference was a resounding success for the Young VDW. All participants were part of a learning experience, the product of which was greater than the sum of its parts. At the same time, the evening created a precedent for future events of the Young VDW. The coming year holds much promise as an opportunity to further build on the forged connections and continue the conversation.

Eine Veranstaltung der Jungen VDW

Am 05. Oktober fand in Berlin die erste englischsprachige interdisziplinäre Konferenz der Jungen VDW zum Thema Wanting to Know: Where Does It Come from and Where It Can Lead Us statt. Zusammen mit dem renommierten Hirnforscher Prof. Ernst Pöppel und dem angesehenen Klimaforscher Prof. Hartmut Graßl kamen Mitglieder der Jungen VDW, Studierende und Promovierende verschiedener Fachrichtungen zusammen, um die Themen des Drangs zu wissen und dessen Folgen zu diskutieren.

Die Junge VDW besteht aus NachwuchswissenschaftlerInnen, die sich noch im Studium oder am Anfang der eigenen wissenschaftlichen Laufbahn befinden und sich für den Grundsatz einer verantwortlichen Wissenschaft einsetzen wollen. Allen Mitgliedern gemeinsam ist der Drang, die Verantwortung über die großen Fragen von heute und morgen zu übernehmen. Dementsprechend lautet das Motto der Jungen VDW  Visions Define Worlds | Visions Determine Ways.

Diese Leitideen waren auch im Ablauf der Konferenz am 5. Oktober reflektiert. Angeregt von zwei Impulsvorträgen diskutierten unsere TeilnehmerInnen, wie man den eigenen Zugriff auf Wissen verantwortungsvoll einsetzt. Prof. Ernst Pöppel erläuterte im ersten Impulsvortrag die neurologische Basis des menschlichen Fehlgehens in 4 Common Mistakes to Make When Saving the World – the Neuroscientific Perspective. Im zweiten Impulsvortrag lieferte Prof. Hartmut Graßl mit Climate Knowledge for the Public and the Politicians einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand zum Klimawandel. Aus eigener Erfahrung schilderte er die Entwicklung des Klimaschutzes als politisches Thema.

Sowohl in kleinen Gruppen als auch in großer Runde griffen die jungen NachwuchswissenschaftlerInnen eifrig die Themen aus den Impulsen auf, was zu spannenden themenübergreifenden Diskussionen führte. Im Zusammentreffen verschiedener Disziplinen und kultureller Hintergründe fand man neue Antworten auf zeitlose Fragen: Welchen Fehlern fällt man im Leben und in der Forschung ständig zum Opfer? Wie erweitert man fortgehend die eigene Perspektive? Wie verteidigt man wissenschaftliche Erkenntnisse gegen politische Akteure und setzt gesellschaftlich wichtige Ideen durch?

Viele der Anwesenden waren auch an der VDW Online Jahrestagung zum Thema „Was heißt wissen?“ am folgenden Tag präsent und brachten dort ihre Ideen in Diskussionen mit den Referierenden ein. Mehr zur VDW Online Jahrestagung 2020 können Sie hier nachlesen.

Insgesamt war die Konferenz ein durchschlagender Erfolg für die Junge VDW. Alle Anwesenden, Jung und Alt, waren Teil einer Lernerfahrung, in welcher das Endprodukt größer als die Summe seiner Teile war. Zugleich wurde an einem einzigen Abend ein Vorbild für zukünftige Veranstaltungen der Jungen VDW erschaffen. Mit viel Freude blickt man nun auf das kommende Jahr als Gelegenheit, die geschaffenen Verbindungen weiter auszubauen und die angefangenen Diskussionen weiterzuführen.

Für die Junge VDW heißt es jetzt: weiterwachsen, weiterreden, weiterdenken.

visions define worlds visions determine ways

Visions Define Worlds | Visions Determine Ways
– dafür steht die Junge VDW / the motto of the Young VDW

Speakers

Prof. Ernst Pöppel hat Psychologie und Biologie in Freiburg (Breisgau), München und Innsbruck studiert, und in den Max-Planck-Instituten für Verhaltensphysiologie und für Psychiatrie, dann am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA) an Problemen der visuellen Wahrnehmung und der zeitlichen Organisation des Verhaltens gearbeitet. Er gründete 1976 das Institut für Medizinische Psychologie und 1996 das Humanwissenschaftiche Zentrum an der LMU München. Von 1992 bis 1997 war er als Vorstand im Forschungszentrum Jülich zuständig für Umweltforschung und Lebenswissenschaften. Seit 2002 ist er Gastprofessor an der Peking University. Ernst Pöppel ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (ML), der Academia Europaea (MAE, London), der European Academy of Sciences and Arts (Salzburg) und der Russian Academy of Education (Moskau). Sein politisches Motto ist: „Scientists are Natural Ambassadors“.

Porträt Graßl

Der weltweit anerkannte Klimaforscher Prof. Hartmut Graßl ist em. Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und ehem. Professor der Universität Hamburg. Neben seiner Funktion als Vorsitzender der VDW hat er zahlreiche weitere Positionen in verschiedenen wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftspolitischen Gremien inne, u. a. als Vorsitzender der Mitgliederversammlung des PIK und Mitglied des NABU-Kuratoriums. Von 1992 bis 1994 sowie 2001 bis 2004 war Hartmut Graßl Mitglied und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats „Globale Umweltveränderungen“ (WBGU) der Deutschen Bundesregierung. In den 1990er Jahren war er zudem u. a. Mitglied von Enquête-Kommissionen zum Schutz der Erdatmosphäre des Deutschen Bundestages sowie Direktor des Weltklimaforschungsprogramms (WCRP) in Genf und von 2007 bis 2015 Vorsitzender des Bayerischen Klimarates. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Max-Planck-Forschungspreis, den Deutschen Umweltpreis der DBU und das Große Bundesverdienstkreuz am Bande der BRD.

The VDW Annual Conference “Was heißt wissen?” (“What does it mean to know?”) on the following day: