Herausforderungen sicherheitsrelevanter Anwendungen der Künstlichen Intelligenz für Resilienz und Fähigkeiten ziviler, infrastruktur-kritischer und militärischer Strukturen in Deutschland sowie sicherheits- und friedenspolitische Implikationen in Europa

Die regelbasierte, liberale Weltordnung, die seit fast 80 Jahren von der westlichen Welt weitgehend bestimmt wurde, befindet sich in einem dramatischen Wandel. Insbesondere im Bereich des außenpolitischen und technologischen Wettbewerbs verschärfen sich seit zehn Jahren die Rivalitäten. Neue Technologien, wie die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI), spielen dabei sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus sicherheitspolitischer Sicht eine Schlüsselrolle.
Die Tagung stellt deshalb sicherheitspolitische Aspekte des Einsatzes Künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt und fokussiert auf die Frage, welche Verantwortung Staat, Wirtschaft und Wissenschaft tragen, um Frieden und Freiheit in Europa auch in Zukunft zu sichern. In der aktuellen Situation sind Politik und Wissenschaft besonders herausgefordert, zukünftige Entwicklungen und Auswirkungen der weiteren KI-Entwicklung umfassend und auf dem neuesten Stand der Technik zu verstehen und umsetzbare Maßnahmen zur Verbesserung von Resilienz und Fähigkeiten vorzuschlagen.
Wissenschaftler und ihre Institutionen sind hierbei seit vielen Jahren beständig und erfolgreich engagiert – oftmals fernab der öffentlichen Wahrnehmung. Das Instrument der „Science Diplomacy“ hat sich dabei vor allem in kritischen Situationen bewährt. Deshalb ist die Hoffnung, dass „die Politik“ stärker auf „die Wissenschaft“ hört, basierend auf den Erfahrungen vieler Jahrzehnte, berechtigt. Andererseits geht es auch darum, wissenschaftliche Expertise auf dem Gebiet der Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Technikentwicklung stärker als bisher direkt für Gesellschaft und Wirtschaft nutzbar zu machen, damit diese stärker als in der Vergangenheit befähigt werden, eine aktive Rolle bei der Abwehr von Bedrohungen und dem Auffinden konstruktiver, sicherheitsrelevanter Lösungen einzunehmen.
Ziel der eineinhalbtägigen Tagung ist es, besonders relevante Zusammenhänge zwischen geoökonomischen Veränderungen und dem tatsächlichen Potential von KI anhand des aktuellen Anwendungsstandes sowie absehbarer zukünftiger Nutzungen aufzuzeigen und Konsequenzen und potenzielle Vorschläge hieraus zu diskutieren. Dabei sollten auch mögliche Dialogformate und Begrenzungsoptionen ebenso eine Rolle spielen wie die Verantwortung der Wissenschaften.
Programm
Donnerstag, 13. November 2025 | ab 13 Uhr |
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13:00 | Begrüßung, Prof. Dr. Norbert Lammert (Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung) (angefragt) |
13:15 | Begrüßung und Überblick, Prof. Dr. Götz Neuneck (Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V.) |
13:30 | PANEL 1: Kognitive Kriegsführung, Cybersicherheit und Resilienz
Moderation: Matthias Ochs (Geschäftsführer der genua GmbH)
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15:30 | Kaffeepause |
16:00 – 17:30 | Parallele Workshops
A) Cybersicherheit in der deutschen Wirtschaft B) Verantwortung und KI – Zukunft der Bundeswehr C) Weltweiter Stand von militärischen KI-Anwendungen D) Science Diplomacy, Dual Use und Verantwortung der Wissenschaft |
17:30 | Plenum: Vorstellung und Diskussion der wesentlichen Diskussionsergebnisse aus den vier Workshops
Moderation: Der Tagesspiegel – Background Digitalisierung |
18:30 | Empfang auf Einladung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Staatsmodernisierung (geplant) |
18:45 | Rede von Herrn Dr. Karsten Wildberger (Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung) (geplant) |
Freitag, 14. November 2025 | ab 9 Uhr |
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9:00 | PANEL 2: Implikationen der KI-Entwicklung auf Vertrauen und Sicherheit
Moderation: Brigadegeneral a. D. Helmut Ganser
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10:20 | Kaffeepause |
10:45 – 12:00 | Parallele Workshops
E) Geostrategische Veränderungen und Neue Technologien F) Militärische Vertrauensbildung G) Rolle der deutschen Wirtschaft |
12:00 | Plenum: Vorstellung und Diskussion der wesentlichen Diskussionsergebnisse aus den drei Workshops
Moderation: Frank Schmiedchen (Vorsitzender des Arbeitsausschusses und Leiter der Studiengruppe Technikfolgenabschätzung der Digitalisierung der VDW) |
12:30 | Abschluss und Ausblick, Brigadegeneral Dr. Volker Pötzsch (Unterabteilungsleiter Cyber- und Informationstechnik I, Bundesministerium der Verteidigung) |
Anmeldung & Teilnahme
Für die zweitägige Teilnahme an der Jahrestagung wird ein Kostenbeitrag von 35 € (ermäßigt 20 €) erhoben. Bitte geben Sie Ihre Auswahl der Workshops im Buchungsprozess an.
Aufgrund der begrenzten Plätze bitten wir um eine zeitnahe Anmeldung.
Der ermäßigte Kostenbeitrag ist Schüler:innen, Studierenden und Promovierenden vorbehalten. Bei Anfragen für Ermäßigungen aus sonstigen Gründen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle (event@vdw-ev.de).
Für inhaltliche Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an Götz Neuneck (neuneck@me.com) oder Frank Schmiedchen (sgdigitalisierung@outlook.de). Für organisatorische Fragen steht Ihnen die Geschäftsstelle der VDW unter event@vdw-ev.de zur Verfügung.
Die wissenschaftlich-politische Tagung findet in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und mit Unterstützung der genua GmbH statt.