So reicht das nicht: Zug um Zug zum Zukunftszug
VDW Symposium 2024 anlässlich des 85. Geburtstags von Ernst Ulrich von Weizsäcker
Mittwoch, 03. Juli 2024 | ab 10:30 Uhr
AXICA Kongress- und Tagungszentrum in Berlin Mitte
Am 03. Juli 2024 veranstalten wir anlässlich des 85. Geburtstages von Ernst Ulrich von Weizsäcker ein interdisziplinäres Symposium in Berlin. Im Mittelpunkt stehen die drängenden Themen dieser Zeit, für die sich Ernst Ulrich von Weizsäcker als Wissenschaftler und Politiker seit Jahrzehnten einsetzt: Klima, Umwelt und Gesellschaft.
Auf Basis der aktuellen Publikation von Ernst Ulrich von Weizsäcker „So reicht das nicht!“ wird auf dem Symposium gemeinsam mit hochkarätigen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu Weichenstellungen für die großen Fragestellungen im Kontext Klima, Umwelt und Gesellschaft diskutiert. Es gibt Vorträge, Diskussionsrunden und vertiefende Workshops. Die Themenfeldern umfassen Boden, Biodiversität, Demokratie und Medien, Digitalisierung, Energiewende und Gesellschaft, Frieden und Sicherheit, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Städte sowie Wirtschaft und Natur. Gemeinsam werden wir an konkreten Antworten arbeiten, diese interdisziplinär verknüpfen und zusammenbringen.
Es erwartet Sie ein exklusives Programm.
Unter anderem mit
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
©Wuppertal Institut
Prof. Dr. Manfred Fischedick
Dr. Frauke Fischer
©BPA/Steffen Kugler
Jochen Flasbarth
Christiane Grefe
© Dominik Butzmann
Dr. Eckart von Hirschhausen
Prof. Elke Pahl-Weber
©Sebastian Wiedling
Prof. Dr. Josef Settele
Prof. Dr. Hubert Weiger
Programm
Uhrzeit | Programmpunkt |
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10:30 | Registrierung |
11:20 | Das Ziel: Klima, Umwelt, Gesellschaft – was brauchen wir, damit die Transformation gelingt?
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12:15 | Abfahrt: Die Transformation in der politischen Wirklichkeit
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12:30 | So reicht das nicht! – Und jetzt?
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13:00 | Interaktive Pause |
13:10 | Die Weichen richtig stellen – erster Teil: 9 Impulse zu den Herausforderungen und Chancen
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14:30 – 17:00 |
Die Weichen richtig stellen – zweiter Teil: Workshops für konkrete Lösungsansätze Parallele Workshops inkl. Kaffeepause |
Biodiversität - Wie können wir systemisch die Vielfalt stärken?
Wenn das Wort Biodiversität oder Biodiversitätsverlust fällt, dann sind besonders die Schlagzeitelen zum Artensterben schnell präsent. Aber auch die Zusammenhänge zum Klimawandel und zur Gesundheits- und Sicherheitspolitik werden immer stärker herausgearbeitet und präsenter in der Allgemeingesellschaft.
Wie lässt sich der Biodiversitätsverlust verhindern und damit aktiv eine Triple-Krise aus Artensterben, Klimawandel und Pandemien vorbeugen? Dieser Frage soll sich in diesem Workshop ganz praktisch genähert werden, mit einem Fokus auf dem Bereich der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Denn nur wenn die Wirtschaft, Initiativen und Konsumenten an einem Strang ziehen, können wir eine nachhaltige, vielfältige Zukunft gestalten.
Angefangen vom Anbau über Produktion bis zum Endverbraucher werfen wir so einen Blick auf das System hinter dem Erhalt der Biodiversität, dass wir, alle gemeinsam, ausbauen müssen.
Mit:
- Prof. Dr. Josef Settele, Mitglied Sachverständigenrat für Umweltfragen, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
- Martin Ahrens, Gemüsering Stuttgart
- Simon Krischer, Geschäftsführung im Bioland Landesverband Niedersachsen/Bremen e. V.
Boden - Wie können wir den Boden, die dünne Haut der Erde, von der wir leben, retten?
Der Boden ist nicht nur „der Boden der Tatsachen“ im übertragenen Sinne, sondern auch der zentrale Dreh- und Angelpunkt für viele Klimaschutzfragen. Die Revitalisierung von Mooren, die ökologische Bewirtschaftung von Flächen oder Klimaanpassungen – all dies sind Maßnahmen um die Bodenfruchtbarkeit zu steigern, den Biodiversitätverlust vorzubeugen und aktiv Klimaschutz zu betreiben.
Was genau spielt sich dabei im Boden ab und wie können die Maßnahmen ganz konkret in Projekten aussehen? Wie können wir dabei Naturschutz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammenbringen? Diesen Fragen wollen wir uns in diesem Workshop widmen. Unter anderem werfen wir dabei einen Blick auf die die Initiative toMOORow und das Projekt F.R.A.N.Z. und zeigen dabei auf, wie diese helfen, Landnutzungskonflikte in Deutschland zu lösen.
Mit:
- Prof. Dr. Hubert Weiger, Honorarprofessor für Naturschutz und nachhaltige Landnutzung an der Universität Kassel, langj. Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des BUND Naturschutz in Bayern (BN)
- Dr. Anita Idel, Tierärztin und Mediatorin im Spannungsfeld Landwirtschaft, Tierschutz und Naturschutz
- Dr. Johannes Merck, Vorstandsvorsitzender der Umweltstiftung Michael Otto
Circular Economy - Wie kann Kreislaufwirtschaft praktisch gelingen?
Weltweit wird zu viel Abfall produziert. Allein im Jahr 2023 wurden schätzungsweise 2,3 Milliarden Tonnen verzeichnet, Tendenz steigend. Dabei wirkt sich der enorme Müllkonsum negativ auf die Umwelt und die Gesundheit aller Lebewesen aus. Die Kreislaufwirtschaft soll der massenhaften Ressourcenverschwendung ein Ende setzen. Sie verfolgt einen regenerativen Ansatz, indem Abfälle als wertvolle Rohstoffe betrachtet und dementsprechend weiterverwendet werden, um letztendlich den maximalen Nutzen aus allen natürlichen Rohstoffen zu ziehen und so den Ressourcenverbrauch insgesamt deutlich zu senken.
Doch wie kann eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft gelingen? Ein Ansatz ist die konsequente Nutzung von Mehrwegverpackungen. Das Ziel: Einweg mit nachhaltigeren und ressourcenschonenderen Mehrwegverpackungen ersetzen. Dies ist eine entscheidende und praktische Stellschraube, die auf den Konsum der Bevölkerung ausgerichtet ist.
Was braucht es, um die nachhaltigen Gedanken der Kreislaufwirtschaft in der Gesellschaft zu etablieren? Welche Potentiale bietet die Kreislaufwirtschaft? Und welche Rolle spielt die Digitalisierung in diesem Prozess? Diesen und vielen weiteren Fragen wird in unserem Workshop auf den Grund gegangen.
Mit:
- Prof. Dr. Henning Wilts, Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft, Wuppertal Institut
- Sophia von Bonin, Mission Lead Circular Futures, ProjectTogether
- Kai Schlegelmilch, Aufsichtsratsvorsitzender, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft
Wirtschaft und Natur - Wie findet die Natur ins Wirtschaftssystem?
Wirtschaft und Natur arbeiten heute an vielen Stellen gegen- und nicht miteinander. Wie können wir dies ändern und die Wirtschaft so aufsetzten und strukturieren, dass die Natur ein wesentlicher Bestandteil ist, der mitgedacht wird oder sogar Entscheidungsgewalt besitzt?
In diesem Workshop wollen wir uns genau dieser Frage widmen. Zum einen soll es dabei darum gehen, wie wir die Wirtschaft bzw. ihre Akteure global dazu bringen können, stärker an der Natur zu arbeiten. Dazu gehört auch die Rolle der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in der Wirtschaft oder genauer, in der Finanzwirtschaft. Auf die Bestandsanalyse folgt natürlich auch der Ausblick: Wie lässt sich die Rolle stärken?
Praktisch werden wir uns unteranderem damit beschäftigen, wie die Natur eine Stimme im Betriebsverfassungsgesetz erhalten kann und wie man am Beispiel der Biolandwirtschaft eine gerechte Verteilung von Aufwänden erzielen kann.
Übergeordnet erschließt sich daraus die Frage, wie man solche Elemente verdrahten kann, damit Naturschutz global in der Wirtschaft funktionieren kann und gewollt ist.
Mit:
- Dr. RA. Klaus Schmid, Rechtsanwalt, Schatzmeister der VDW
- Dr. Rosario Almeida Ritter
- Dr. Niels Kohlschütter, geschäftsführender Vorstand, Schweisfurth Stiftung
Frieden und Sicherheit - Wie sehen Wege zu einer nachhaltigen und friedensfähigen Welt aus?
Frieden und Sicherheit sind zentrale Faktoren unseres gesellschaftlichen Lebens. Globale Probleme und damit verbundene Krisen fordern unsere Welt in besonderer Weise heraus. Wir verzeichnen Höchstwerte an Gewaltkonflikten, Flüchtlingszahlen und Rüstungsausgaben, wobei die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen die Spitze des Eisbergs sind. Auch der Klimawandel und die Umweltzerstörung sowie Pandemien, Hunger und Rechtspopulismus belasten die Gesellschaft und die planetaren Grenzen.
Angesichts dieser Vielzahl von Problemen brauchen wir gangbare Wege in einen positiven Lösungskomplex. Ansätze sind z.B. die „Erdpolitik“ von Ernst von Weizsäcker oder die „New Agenda for Peace“ vom UNO-Generalsekretär António Guterres. Der Zusammenhang von Frieden zwischen den Menschen und Frieden mit der Natur muss besser herausgearbeitet und umgesetzt werden.
In diesem Workshop möchten wir über die Synergien der verschiedenen Handlungsfelder diskutieren und die partizipative Zusammenarbeit von gesellschaftlichen Akteur:innen zur Stärkung von Demokratie, Frieden und Nachhaltigkeit herausarbeiten. Wichtige Fragen sind z.B.: Was können Abrüstung und friedliche Konfliktlösung für Umwelt und Klimaschutz beitragen? Wie schaffen wir eine nachhaltige, gerechte und friedliche Nutzung von Energie und Ressourcen? Und wie gelangen wir zu einer nachhaltigen und friedensfähigen Welt?
Mit:
- Prof. Dr. Götz Neuneck, Senior Research Fellow am IFSH, Vorstandsvorsitzender der VDW, Pugwash Beauftragter Deutschland
- Prof. Dr. Jürgen Scheffran, Leiter der Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit (CLISEC) am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit
- Prof. Dr. Lothar Brock, assoziierter Forscher an der HSFK (jetzt PRIF) in Frankfurt am Main
- Dr. Ute Finckh-Krämer, promovierte Mathematikerin und ehemalige Bundestagsabgeordnete der SPD
- Dr. Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der DGAP
Stadt und Leben - Wie können Kommunen einen menschen- und klimafreundlichen Umbau gestalten?
Die nachhaltige Stadtentwicklung strebt danach, Städte langfristig lebenswert zu gestalten. Ein Großteil der Menschen in Deutschland lebt in Städten. Dort stellen Hitzewellen, Starkregen, Wasserknappheit sowie Lärm, Abwärme und Luftverschmutzung durch Industrie, Verkehr, Bauprozesse, Gebäudebetrieb und Konsum das städtische Leben zunehmend vor Herausforderungen. Schon dies verlangt – wie die lokale Übernahme globaler Verantwortung – grundlegende Veränderung.
Konzepte zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten und Klimaschutz werden laufend weiter entwickelt, dabei haben die Städte immer ihre Eigenlogik. Urbane Produktion und Wertschöpfung nachhaltig zu gestalten, Wohnfläche intelligenter nutzen, Energieversorgung umbauen, Mobilität neu organisieren, und Arbeitswege verkürzen, Hitzeinseleffekte reduzieren, leerstehende Immobilien nutzen und den Bestand weiter entwickeln, Natur und Grünraum sowie Raum für Lebensmittelproduktion gewinnen, Fassaden begrünen sind die Themen. Das klingt nach viel Arbeit – wie schaffen wir es heute, die Stadt von Morgen (um)zubauen?
In diesem Workshop arbeiten wir genau an diesen Ideen. Welche Veränderungen des Rahmens für kommunales Handeln braucht es? Welche Prozesse und Kapazitäten braucht es, um die Bevölkerung zu aktivieren und einzubeziehen? Welche positiven Beispiele in Kommunen gibt es bereits, aus denen wir lernen können? Und wo können wir uns selbst engagieren im Umbau hin zu einer klima- und menschenfreundlichen Stadt?
Mit :
- Prof. Elke Pahl-Weber, Innenstadtkoordinatorin von Hamburg
- Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister a.D., Mannheim
Energiewende und Gesellschaft - Wie gelingt es, die Energiewende mit Herz und Hirn zu gestalten?
Die Energiewende ist in Deutschland schon seit Jahren beschlossene Sache. Mit Energie aus Wind und Sonne kann der CO2-Ausstoß massiv reduziert werden, genauso wie die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten. Egal ob bei Wärme oder bei Mobilität – überall gibt es Chancen, diese Umsetzung zu gestalten. Aber diese Wege verlangen massive Veränderungen – bei der Infrastruktur, bei der Nutzung und beim regulatorischen Rahmen. All das ist komplex und kostet Geld. Einzelne Gruppen nutzen diese Unsicherheit aus, um mit gezielten Fehlinformationen oder unrealistischen, teuren Forderungen Sand in das Getriebe zu werfen und zu verunsichern.
Was braucht es also, um die Energiewende gemeinsam mit Schwung umzusetzen?
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Wege finden, wie die Energiewende mit Herz und Hirn gelingen kann: Was brauchen wir an (Netz)Infrastruktur und Kosten wirklich und was ist Luxus? Wie können die Kommunen als Treiber die Energiewende vor Ort aktiv gestalten? Wie kann sie dies mit Bürgern, Wirtschaft und den Spezifika gemeinsam entwickeln? Welche Tools gibt es? Und wie gewinnt man die Menschen für diese Veränderungen?
Mit dabei:
- Markus Graebig, Leiter Windnode/Sinteg, 50Hertz
- Prof. Dr. Peter Hennicke, langj. Präsident, Wuppertal Institut
- Frank-Michael Uhle, Klimaschutzmanager Rhein-Hunsrück-Kreis
- Dr. Maria Reinisch, Geschäftsführerin VDW, Projektleiterin im Kontext Energiewende & Gesellschaft
Digitalisierung und Gesellschaft - Wie können wir Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll gestalten und nutzen?
Unsere Gesellschaft und die digitale Welt sind heutzutage eng verwoben, wenn nicht sogar untrennbar miteinander verknüpft. Künstliche Intelligenz hat nicht nur in Unternehmen und Verwaltung, sondern auch in Berichterstattung und Medien, die Wissenschaft, das Militär und die Unterhaltung und viele Bereiche des öffentlichen Lebens, Einzug gehalten. Um unsere Zukunft zu gestalten, müssen wir uns also auch zwangsläufig die Frage stellen: Wie können wir Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll gestalten und nutzen?
Genau darum soll es in diesem Workshop gehen: An der Schnittstelle zwischen Gesellschaft und der individuellen Verantwortung von Informatiker:innen und KI-Forschenden.
- Was sind positive/negative Regulierungen?
- Was sind Risiken der missbräuchlichen Anwendung digitaler Infrastruktur oder Daten, auch durch anti-demokratische Entscheindungsträger:innen?
- Was bedeutet die Abhängigkeit von US-amerikanischen Cloud-Lösungen und Sprachmodellen für unsere digitale Souveränität?
Auf dieser Grundlage wollen wir das Thema interdisziplinär in die Breite denken und mit anderen Workshopthemen verknüpfen. Dabei geht es z.B. um die Auswirkungen der „Zeitenwende“ auf den Abbau von Berührungsängsten mit KI und Verantwortungsbewusstsein und -pflichten im KI-Kontext. So lassen sich Risiken und Chancen ausloten und Zukunftsperspektiven für das Zusammenspiel von KI und Gesellschaft ausloten.
Mit:
- Prof. Dr. Ute Schmid, Lehrstuhl für Kognitive Systeme an der Universität Bamberg, Bayerisches Institut für Digitale Transformation (bidt), VDW-Studiengruppe Technikfolgenabschätzung der Digitalisierung
- Alexander von Gernler, Leiter der Abteilung Research and Innovation bei genua, ehm. Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik e.V., VDW-Studiengruppe Technikfolgenabschätzung der Digitalisierung
- Philipp Otto, Direktor und Geschäftsführer i-rights Lab und Zentrum für Vertrauenswürdige KI, ZVKI
- Bettina Finzel, junge VDW, Doktorandin Kognitive Systeme, Universität Bamberg
- Jonas Troles, Doktorand am Lehrstuhl für Kognitive Systeme, Technischer Leiter des Projekts BaKIM, Universität Bamberg
- Prof. Dr. Sabine Ammon, TU Berlin, Schwerpunkt „Philosophie und Ethik des Designs und der Technik“
- Veronika Solopova, Doktorandin, BMBF Poject NoFake, TU Berlin
- Katharina Buchsbaum, Studentin Master Europawissenschaften und Internationale Beziehungen, KU Leuven; Geschäftsstelle der Gesellschaft für Informatik e.V.
- Enes Erden Erdogan, Studentin Master Computer Science/Cognitive Systems, TU Berlin
- Anna Konerding, Studentin, Bachelor Mathematik, FU Berlin
- Blanca Sabater Vilches, Studentin, Informatik, TU Berlin, Berlin Ethics Lab
- Philip Waelde, Master Philosophie, Student Bachelor Informatik, Universität Bamberg
- VDW-Studiengruppe Technikfolgenabschätzung der Digitalisierung
Demokratie, Kommunikation, Miteinander - Wie entwickelt die Gesellschaft mehr Zugkraft?
Die sozial-ökologische Transformation bringt Interessen-, Gerechtigkeits- und Zielkonflikte mit sich – ob es um neue Technologien geht, die Verteilung von Lasten, neue Konsumstile oder die Konkurrenz um begrenzte Flächen für den Wohnungsbau, die Energiewende, die Agrarwende, die Erneuerung der Natur. Diese Konflikte zu lösen wird erschwert durch die langfristigen Konsequenzen wirtschafts- und klimapolitischer Fehlentscheidungen, akuter Kriege und längst spürbarer Folgen der Erderhitzung. Dennoch muss sich die Gesellschaft unter hohem Zeitdruck auf politische Zielbilder und Kompromisse für „Gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten“ einigen. Die Demokratie ist dafür das beste System, schon weil sie durch die Vielfalt der Perspektiven größere Fehlerfreundlichkeit gewährleisten kann.
Diese Demokratie und wie sie kommuniziert ist jedoch beeinträchtigt durch eine gesellschaftliche Spaltung, die von Faktoren wie Social Media, Fake News und politischer Mutlosigkeit beschleunigt wird.
Der Workshop zielt darauf ab, das Spannungsfeld zwischen Demokratie, Medien und Gemeinschaft zu beleuchten. Nach drei Impulsreferaten wird es Gelegenheit geben, in Gruppen Thesen zu folgenden Fragen zu entwickeln:
– Wie können Medien besser dazu beitragen, die Demokratie und das Miteinander zu stärken und alle Bürger, auch die widersprüchlichen und widerständigen, für die sozio-ökologische Transformation zu gewinnen? Wie müssen Ansprache und Kommunikationsweisen sich ändern? Wie können Räume für mehr direkte Kommunikation geschaffen werden?
– Wie immunisiert man BürgerInnen gegen Desinformation, wie lassen sich soziale Medien regulieren?
– Wie können mehr Bürger für aktive Rollen in der Transformation und für ein Engagement in Parteien aktiviert werden?
Mit:
- Christiane Grefe, Autorin und ZEIT-Journalistin
- Dr. Nina Scheer, Klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
- Prof. Dr. Christian Stöcker, Journalist, Professor am Department Information und Medienkommunikation der HAW Hamburg und Buchautor (zuletzt: „Männer, die die Welt verbrennen. Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit“)
- Henning Flaskamp, Leiter Kommunikation der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen
Klicken Sie auf die Bilder, um mehr über die Workshops zu erfahren.
17:00 | Zugverbindung: Ergebnisse der Workshops und Möglichkeiten der Symbiose Vorstellung der Workshop-Ergebnisse und Diskussion mit Ernst Ulrich von Weizsäcker |
17:50 | Zugkraft: Die Rolle der Wissenschaft für die zugkräftige Umsetzung – Forderungen und Erwartungen
Podiumsdiskussion mit
Moderation: Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau, Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz |
18:35 | Resümee und Blick nach vorn |
18:40 – 22:00 |
Zukunftszug ins Rollen bringen: Gemeinsam in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft Abendessen, Austausch und Inspiration u.a. mit
|
Tagesmoderation: Dr. Maria Reinisch, Geschäftsführerin VDW
Referent:innen
Martin Ahrens ist Agraringenieur und seit Mai 2021 Head of International Projects beim Gemüsering Stuttgart. Von 2010 bis 2021 arbeitete er für EDEKA unter anderem als Senior Projektleiter und Gruppenleiter. Zuvor war Herr Ahrens einige Jahre u.a. im Einkauf, Verkauf und auch Logistik eines Lebensmittelanbieters in Spanien tätig. Sein großes Interessens- und Arbeitsgebiet ist die internationale Landwirtschaft und Supply-Chain mit möglichen zukünftigen Produktionsstandorten.
Der Abschluss des Master of Businessadministration (Internationales Agrarmanagement) an der Hochschule Anhalt erfolgte 2019. 2023 hat er den Executive Lehrgang an der Intersectoral School of Governance abgeschlossen und ist weiter wissenschaftlich an einer internationalen Hochschule. Martin Ahrens ist Mitglied der VDW und seit 2021 auch in der VDW-Projektgruppe „One Health“ engagiert.
Prof. Dr. Ulrich Bartosch studierte an der Universität Regensburg Diplom und Magister in Erziehungswissenschaften bzw. Politikwissenschaft. Er war Professor für Erziehungswissenschaften an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und lehrte auch an der Leuphana Universität Lüneburg und der Fachhochschule Kiel. Seit April 2020 ist er Präsident der Universität Passau.
©Peter Vogel, Fotografie Hamburg
Ulrike Beisiegel, habilitiert in Biochemie, war von 2011 bis 2019 Präsidentin der Universität Göttingen. Zuvor war sie C4-Professorin und Direktorin des Instituts für Biochemie und Molekularbiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Sie übte viele wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Funktionen u. a. bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Leibniz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und der Hochschulrektorenkonferenz aus. Zwischen 2020 und 2023 war sie Co-Vorsitzende der VDW. Heute ist sie Senatorin der Max-Planck-Gesellschaft (seit 2011), Mitglied des Hochschulrates der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Universitätsräte der Universität Passau und der Universität Graz sowie des Aufsichtsrates des Forschungszentrums Jülich. Für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG, der Rudolf Schönheimer-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Atheroskleroseforschung sowie der Ubbo-Emmius-Medaille der Universität Groningen (Niederlande).
Sophia von Bonin leitet bei ProjectTogether die Mission „Circular Futures“. Ziel der Mission ist es, mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik und öffentlichem Sektor, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in konkreten Reallaboren vielversprechende Ansätze für die Ressourcenwende zu testen. Sie hat Internationale Beziehungen sowie Gewalt- und Entwicklungsökonomie in Dresden, Paris und London studiert. Nach über 10 Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit wechselte Sophia von Bonin 2016 in den Social-Impact-Sektor, wo sie als u.a. als Organisationsentwicklerin Sozialunternehmen im Wachstumsprozess begleitete. Seit 2020 arbeitet sie bei ProjectTogether an der Schnittstelle von Innovation, Transformation und Nachhaltigkeit.
Lothar Brock ist assoziierter Forscher an der HSFK (jetzt PRIF) in Frankfurt am Main. Er hat Politikwissenschaft, öffentliches Recht und neuere Geschichte studiert und nach zweijähriger Tätigkeit bei der Interamerikanischen Menschenrechtskommission in Washington DC seine akademische Arbeit als Professor (und Senior-Professor) für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt mit einem langjährigen Engagement in der Friedensforschung und der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit verbunden. Er war Mitglied in Vorstand und Beirat der VDW und ist gegenwärtig Mitglied der Studiengruppe „Europäische Sicherheit und Frieden“. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in neuerer Zeit bei Fragen der humanitären Intervention, sowie dem Verhältnis von Frieden und (Völker-)Recht und der Theoriebildung über den Frieden im Zeichen immer neuer Kriege.
©Susie Knoll
Ute Finckh-Krämer ist promovierte Mathematikerin und war von 2013 bis 2017 Bundestagsabgeordnete der SPD und in dieser Zeit Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe sowie der Unterausschüsse Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln sowie Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung. Sie ist seit den siebziger Jahren ehrenamtlich friedenspolitisch aktiv, unter anderem bei Ohne Rüstung Leben, dem Bund für Soziale Verteidigung und der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung. Sie schreibt regelmäßig für die Fachzeitschriften Wissenschaft und Frieden und Friedensforum. Außerdem ist sie ein Mitglied der Studiengruppe „Europäische Sicherheit und Frieden“ der VDW. Sie lebt in Berlin.
Bettina Finzel hat einen Masterabschluss in Angewandter Informatik von der Universität Bamberg. Ihr Hauptforschungsinteresse gilt menschzentrierten Erklärungen von KI-basierten Entscheidungen in Medizin und Bildung. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin in zwei Forschungsprojekten (BMBF-geförderter Transparent Medical Expert Companion und DFG-geförderter PainFaceReader) entwickelte sie von 2018 bis 2023 neue Methoden für erklärbares maschinelles Lernen. Derzeit lehrt sie am Lehrstuhl für Kognitive Systeme an der Universität Bamberg zu Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Sie ist Mitglied des Bamberger Zentrums für Künstliche Intelligenz (BaCAI), der Gesellschaft für Informatik (GI), der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), der deutschen Gesellschaft für Kognitionswissenschaft (GK) und der Bamberg Graduate School of Affective and Cognitive Sciences (BaGrACS). Sie unterstützt aktiv außeruniversitäre Vereine, darunter ArbeiterKind.de und das Netzwerk Gendermedizin & Öffentlichkeit. Sie ist Alumni des make IT Mentoringprogramms. 2012 wurde sie im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres vom Ministerium für Umwelt und Bildung für ein Nachhaltigkeits- und Ernährungsprojekt für Grundschulen ausgezeichnet.
Dr. Frauke Fischer ist Expertin für Biodiversität, Wissenschaftlerin, Beraterin, Rednerin und Autorin. Auf ihr Biologiestudium an der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurt sowie dem Trenton State College in den USA folgte ihr Diplom 1989 im Fach Zoologie und später ihre Promotion an der Universität Würzburg. Im Jahr 2003 gründete Frauke Fischer mit der Agentur auf! Deutschlands erste Managementberatung mit dem Schwerpunkt Biodiversität. Zusammen mit Dr. Arno Wielgoss gründete sie 2015 außerdem das Unternehmen PERÚ PURO, welches in Zusammenarbeit mit peruanischen Kleinbauern hochwertigen Bio-Urkakao, Schokolade, Kaffee und Paranüsse verkauft. Für ihre wissenschaftliche und nachhaltige Arbeit hat Frauke Fischer zahlreiche Auszeichnungen erhalten. 1989 wurden ihre besonderen Studienleistungen mit dem Eintrag auf die Dean’s List des Fachbereichs Biologie des Trenton State College ausgezeichnet. Ebenso würdigt der Albrecht Fürst zu Castell-Castell Preis ihr nachhaltiges Handeln an der Universität Würzburg. Mittlerweile ist Frauke Fischer Autorin zahlreicher Bücher und peer-reviewed Journal Artikel sowie eine gefragte Key-Note-Speakerin.
©BPA/Steffen Kugler
Jochen Flasbarth ist seit Dezember 2021 Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Von 1983 bis 1989 studierte er Volkswirtschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Münster und Bonn und schloss sein Studium als Diplom-Volkswirt ab. Auf seinem politischen Werdegang wirkte er unter anderen als Abteilungsleiter „Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung“ im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2003 bis 2009), Präsident des Umweltbundesamtes (2009 bis 2013) sowie Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2013 bis 2018) bzw. Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (2018 bis 2021). Sein Leben zeichnet sich ebenfalls durch sein vielseitiges ehrenamtliches Engagement aus, beispielsweise als Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung zwischen 2001 und 2003 sowie als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) seit 2017.
Henning Flaskamp leitet seit Januar 2023 die Kommunikation der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen. Er verantwortet die Konzeption und Umsetzung von Kampagnen sowie die Kommunikationskooperationen der Stiftung.
Davor war er über zehn Jahre in Kommunikationsagenturen, die auf politische Kommunikation und Kampagnen für Non-Profit-Organisationen spezialisiert waren, tätig – davon zuletzt fünf Jahre als Geschäftsführer. Henning Flaskamp hat Politikwissenschaft und Geschichte in Bochum und Berlin studiert.
Für seine Mitarbeit an der „TikTok Shoah Education and Commemoration Initiative“, die mehr als 14 deutsche und österreichische Gedenkstätten dabei unterstützte, Hunderttausende Menschen auf TikTok mit ihren Bildungsinhalten zu erreichen, wurde er im Oktober 2022 mit dem Shimon-Peres-Preis ausgezeichnet.
Wer sich mit ihm vernetzen möchte, findet sein Profil auf LinkedIn und den meisten anderen Sozialen Netzwerken.
©Nicolas Wefers
Alexander von Gernler ist Leiter der Abteilung Research and Innovation bei der genua GmbH. Er interessiert sich – nicht nur beruflich – für alle neuen technologischen Entwicklungen der IT-Sicherheit. Er ist Vize-Beiratsvorsitzender der Allianz für Cybersicherheit des BSI. Die Entwicklung seines Fachs sowie dessen Rezeption in der Bevölkerung, allen voran das Thema Verantwortung der Informatik, sind ihm ein Anliegen. Von 2018-2021 war er Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) sowie von 2005 bis 2010 Entwickler im Freien Softwareprojekt OpenBSD. Alexander von Gernler ist Mitglied der VDW, seit 2019 auch engagiert in der VDW-Studiengruppe Digitalisierung sowie seit 2023 Mitglied des VDW-Beirats.
Markus Graebig ist in der Unternehmensentwicklung von 50Hertz tätig, die unter der Leitstrategie „von 60 auf 100 bis 2032“ steht und innerhalb einer Dekade auf bilanziell 100% Erneuerbaren-Anteil im 50Hertz-Netzgebiet zielt. Zuvor war er Gesamtprojektleiter für das Verbundprojekt WindNODE, welches von Januar 2017 bis März 2021 im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wurde. In 50 verschiedenen Teilarbeitspaketen haben dabei mehr als 70 Partner an Musterlösungen für das zu 100 Prozent regenerative, intelligente Energiesystem der Zukunft gearbeitet.
Prof. Dr. Graßl, geb. 1940, ist Diplomphysiker und promovierter Meteorologe. Nach wissenschaftlicher Tätigkeit an den Universitäten München, Mainz, dem Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, dem Institut für Meereskunde in Kiel und dem GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht wurde er 1988 gemeinsam an die Universität Hamburg und das MPI für Meteorologie berufen. Von 1994 bis 1999 war er Direktor des Weltklimaforschungsprogrammes bei der Weltorganisation für Meteorologie in Genf. Nach seiner Emeritierung 2005 ist er weiterhin am MPI für Meteorologie tätig. Gegenwärtig ist er Co-Vorsitzender des Beirates der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW).
Christiane Grefe war 24 Jahre lang Redakteurin und Reporterin der ZEIT, sie schreibt dort heute als freie Autorin, außerdem ist sie Moderatorin und Buchautorin. Zuletzt erschien von ihr „Global Gardening. Bioökonomie – neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft?“; „Was tun – Demokratie versteht sich nicht von selbst“ (Ko-Autorin); „Der Grund. Die neuen Konflikte um unsere Böden und wie wir sie lösen können“ (mit Tanja Busse), alle im Antje Kunstmann Verlag.
In der Nachfolge von Ernst Ulrich von Weizsäcker wurde Prof. Dr. Peter Hennicke am 1. November 2000 als amtierender Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen eingesetzt. Im April 2003 wurde er zu seinem Präsidenten ernannt. Seine Amtszeit endete am 31. Januar 2008 mit dem Übergang in den altersbedingten Ruhestand, gleichzeitig wurde er von der Bergischen Universität Wuppertal emeritiert. Seitdem kooperiert er weiterhin eng mit dem Wuppertal Institut in verschiedenen Projekten. Professor Hennicke studierte Chemie und Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg. Nach seiner Habilitation mit dem Schwerpunkt Wirtschaftspolitik/Energiewirtschaft wurde Professor Hennicke als Professor (auf Zeit) an die Universität Osnabrück berufen. Als Referent für Grundsatzfragen der Energiepolitik im Hessischen Ministerium für Umwelt und Energie konnte er zusätzlich praktische Erfahrung sammeln. Im Laufe seines Lebens war Professor Hennicke zudem als Professor an der Fachhochschule Darmstadt (1988 bis 1992) und der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal (1994) tätig. Des Weiteren war Professor Hennicke von 1987 bis 1994 Mitglied der Enquete-Kommission „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre“ des 11. Deutschen Bundestages sowie der Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“ des 12. Deutschen Bundestages. Im 14. Deutschen Bundestag war er Mitglied der Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ von 2000 bis 2002. Er ist Träger des „Deutschen Umweltpreises“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (2014). Im Jahr 2015 erhielt er außerdem den schwedischen Umweltpreis.
© Dominik Butzmann
Dr. Eckart von Hirschhausen (Jahrgang 1967) studierte Medizin und Wissenschaftsjournalismus in Berlin, London und Heidelberg. Seine Spezialität: medizinische Inhalte auf humorvolle Art zu vermitteln. Er gibt nachhaltige Impulse, die hängen bleiben: im Fernsehen, als Sachbuchautor, bei Kongressen oder als Keynote Speaker. „Planetare Gesundheit“ bedeutet für ihn, dem Schutz unserer Lebensgrundlagen und einer enkeltauglichen Zukunft oberste Priorität einzuräumen. Dafür gründete er 2020 die Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen und veröffentlichte das Buch „Mensch Erde-Wir könnten es so schön haben“. Für die ARD moderiert er „Was kann der Mensch?“, „Wissen vor Acht-Erde“ sowie Dokumentationen. Eckart von Hirschhausen ist Ehrenmitglied der Fakultät der Charité, Mitglied im Nachhaltigkeitsberat des Landes Nordrhein-Westfalen, im Club of Rome und Honorarprofessor in Marburg. Er lebt in Berlin, ist verheiratet, evangelisch und gibt die Hoffnung auf positive Veränderungen nicht auf.
© Katrin Denkewitz
Anita Idel ist Tierärztin, Wirtschaftsmediatorin, Leadautorin des UN-Weltagrarberichtes (IAASTD), Mitbegründerin der AG Kritische Tiermedizin (1982), des Gen-ethischen Netzwerks (1986), der Gesellschaft für Ökologische Tierhaltung (1991), des Conseil Mondial des Eleveurs (1997) und Mitglied der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW). Sie hatte Lehrtätigkeit an den Unis in Witzenhausen (1986-2015) und Lüneburg (2011-2017) und an der FH Münster (seit 2012) inne. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt seit 2000 auf der Symbiose zwischen Weidetieren und Grasland sowie auf Mediationen und Moderationen. Seit 2004 untersuch sie die Spannungsfelder zwischen Landwirtschaft und Natur-/Tierschutz. Anita Idel wurde 1993 mit dem Schweisfurth-Forschungspreis und 2013 dem SALUS-Medienpreis ausgezeichnet.
©Angela M. Schlabitz
Niels Kohlschütter ist seit 2017 Geschäftsführer und Vorstand der Schweisfurth Stiftung. Zuvor leitete er von 2007 bis 2016 den Rohstoffeinkauf der Firma Lebensbaum. Von 1998 bis 2002 studierte Niels Kohlschütter Agrarwissenschaften an der TU München / Weihenstephan. Darauffolgend arbeitete er im Jahr 2003 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Seine Promotion schloss er 2007 am Institut für Organischen Landbau der Universität Bonn ab.
Simon Krischer, Geschäftsführer von Bioland e.V. in Niedersachsen und Bremen.
Lange Zeit hat er in Frankreich gelebt und kam vor einigen Jahren über Umwege zur Bio-Branche. In den letzten Jahren war er im globalen Rohstoffhandel als Prokurist und Vice President eines Kosmetikunternehmens mit Sitz in Bayern tätig. Durch seine schwerpunktmäßige Arbeit hierfür in Mittelamerika (Mexico, Ecuador) ist er sowohl international vernetzt, als auch in der Deutschen und Europäischen Bio-Branche tief verankert.
Seit 2024 für Europäische Agrarpolitik und die Vertretung von über 700 ökologischen landwirtschaftlichen Betrieben und knapp 200 Partnerunternehmern in Niedersachsen und Bremen verantwortlich. Außerdem ist er ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Initiative Biodiversity in Good Company.
©Hochschule Emden/Leer, Akka Olthoff
Prof. Dr. Gerhard Kreutz (Jahrgang 1956) studierte von 1976 bis 1981 an der Universität Siegen und schloss dort als Diplom-Physiker ab. Es folgte von 1982 – 1985 das Promotionsstudium am Deutschen Elektronensynchrotron mit Forschungsaufenthalten u. a. am CERN in Genf und die Promotion im Bereich der Elementarteilchenphysik. Von 1986 – 1995 war Gerhard Kreutz in einem Unternehmen des Großanlagenbaus in der Industrie tätig. Seit 1996 ist er Professor an der Hochschule in Emden und hat eine Professur für Rechnernetze inne. Kreutz war an zahlreichen Forschungsprojekten beteiligt und Wissenschaftlicher Leiter eines Informatik-Forschungsnetzes. Gerhard Kreutz kann auf eine langjährige Erfahrung als Dekan sowie als Vizepräsident zurückgreifen: Von 1999 bis 2001 war er Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik, daran anschließend bis 2009 Dekan des Fachbereichs Technik und von 2009 Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer. Seit dem 1. September 2011 ist Prof. Dr. Gerhard Kreutz Präsident der Hochschule Emden/Leer.
©Daniel Lukac
Prägend für seine kommunalpolitische Arbeit waren die Gestaltung des Strukturwandels der stark industriell geprägten Stadt, das Zusammenleben in der hoch-diversen Stadt, das Verständnis von Kultur als Treiber von Stadtentwicklung, Verwaltungsreform und strategische Ausrichtung an den SDGs sowie die Nutzung der Konversion amerikanischer Militärflächen für neue Impulse der Stadtentwicklung.
Peter Kurz war international in zahlreichen Zusammenhängen in Fragen der Stadtentwicklung und der Rolle der Städte engagiert. Er war Mitglied der deutschen Delegation bei Habitat III, führte in Mannheim selbst sogenannte Urban Thinker Campuses durch und realisierte mit seiner Stadt zahlreiche direkte kommunale Kooperationsprojekte, z.B. in Kilis (Türkei), Hebron (Westjordanland), Freetown (Sierra Leone). Er war Mit-Begründer und Vorsitzender des Global Parliament of Mayors und Mitglied des Ausschusses der Regionen der EU und des Kongress des Europarats, kommunaler Vertreter bei den ersten G7-Minister-Treffen zu nachhaltiger Stadtentwicklung.
Er ist Vorsitzender des Verbandsrats des vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung sowie Vorstandsvorsitzender der Carlo-Schmid-Stiftung.
©Wuppertal Institut / W. Sondermann
Prof. Dr. Christa Liedtke studierte Diplom Biologie, Lehramt Sek I/II ev. Theologie und Biologie, Abschluss Dipl. Biologin. Sie promovierte in der Zellbiologie. Seit 2003 war sie Leiterin der Forschungsgruppe, seit 2018 der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Von August 2012 war sie Gast-Professorin und von April 2016 bis Ende 2021 Professorin für Nachhaltigkeitsforschung im Design an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Seit 2022 ist sie apl Professorin für Nachhaltigkeit im Design an der Bergischen Universität Wuppertal. Im Juli 2019 wurde sie in den Sachverständigenrat für Verbraucherfragen am BMJV berufen. Sie ist Mitglied im Lenkungsausschuss des SDSN Germany (Sustainable Development Solutions Network Germany). Seit Januar 2020 hat sie den Mit-Vorsitz der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 inne. Von 2013-2019 und wieder seit 2021 ist sie Co-Vorsitzende der Ressourcenkommission des Umweltbundesamtes. Arbeitsschwerpunkte sind Forschungsstrategie(n) im Themenfeld Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren, Bewertung von Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit von und in Wertschöpfungsketten, nutzerintegrierte Produkt-Dienstleistungsentwicklung, Nachhaltiges und zirkuläres Design (in Kooperation mit der Folkwang Universität).
Dr. Johannes Merck ist seit ihrer Gründung 1993 Vorstand der Umweltstiftung Michael Otto. Er begann seine berufliche Laufbahn als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Bundestag. Von 1990 bis 2020 war er als Direktor Corporate Responsibilty für die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der Otto Group verantwortlich. Im Kontext dieser Tätigkeit war er Gründungsvorstand der Aid by Trade Foundation (2005) sowie der Initiative 2°- Deutsche Unternehmer für Klimaschutz (2007), die heute als Stiftung KlimaWirtschaft fortbesteht. Für die 1998 gegründete Systain Consulting fungiert er bis heute als Beiratsvorsitzender. Er ist Mitglied im Kuratorium des Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Götz Neuneck ist Senior Research Fellow am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) und Professor an der MIN-Fakultät der Universität Hamburg. Bis 2018 war er stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des IFSH und leitete den Masterstudiengang „Peace and Security Studies“ an der Universität Hamburg. Er ist Mitglied des Council der „Pugwash Conferences on Science and World Affairs“, Pugwash-Beauftragter der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und Sprecher des Arbeitskreises Physik und Abrüstung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Seine aktuellen Schwerpunkte sind Rüstungskontrollen und Abrüstung, Nuklearwaffen und Nonproliferation, Raketenabwehr und Weltraumrüstung.
©Christoph Löffler
Philipp Otto ist Gründer und Direktor des Think Tanks iRights.Lab und leitete eine Vielzahl an Projekten unter anderem mit zahlreichen Bundesministerien. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der strategischen Entwicklung von Strukturen, Konzepten und Modellen zur schnellen und konstruktiven Bewältigung von Herausforderungen, die durch die Digitalisierung und das Internet für die Politik sowie für öffentliche und private Einrichtungen entstehen. Er war Visiting Researcher beim Berkman Center for Internet & Society an der Harvard University und hat eine Vielzahl an Büchern, Aufsätzen und strategischen Analysen an der Schnittstelle zwischen Recht, Technik, Gesellschaft und Politik im Kontext der Digitalisierung veröffentlicht.
Prof. Elke Pahl-Weber ist Professorin am Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin. Inhaltliche Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen u. a. auf Planungsverfahren und Planungsprozessen, räumlicher Entwicklung, Stadterneuerung, Stadtumbau, Wohnungswirtschaft und Megacities. Seit 2012 arbeitet Frau Pahl-Weber in der Lehre und lehrte in der Vergangenheit auch am TU Campus in El Gouna, Ägypten. An der TU Berlin baute Frau Pahl-Weber unter anderem das ´Smart City` Kompetenzzentrum auf, Berlin Start-Up Incubators, integrierte Stadtplanungsprozesse und interaktive Modell-Laboratorien in Zeiten des Klimawandels.
Dr. Maria Reinisch studierte Betriebswirtschaftslehre in München. Zu Beginn ihrer Karriere war sie 10 Jahre verantwortlich für Aufbau und Leitung des Marketings eines innovativen Startup-Unternehmens im IT-Umfeld. Ihre Promotion in Humanbiologie machte sie 2018 auf dem Gebiet der Gehirnforschung zum Thema Leadership im Kontext von Selbst- und Fremdperspektive. Sie setzt sich seit vielen Jahren für den innovativen Umbau des Energiesystems und damit verbunden für eine gelingende sozio-ökonomische Transformation ein. Seit 2016 ist sie Geschäftsführerin der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) e.V. Davor war sie mehr als 15 Jahre als Top-Managerin in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Business Development für Siemens und Siemens Deutschland im globalen und nationalen Kontext tätig. In aktuellen Projekten arbeitet sie u. a. zusammen mit Kommunen und Universitäten an für die Energiewende kritischen Fragestellungen im Rahmen der Sektorkopplung und im Kontext einer individualisierten Visualisierung von Energiewendemaßnahmen.
Dr. Maria do Rosário Almeida Ritter, geboren 1957 in Lissabon, studierte Volkswirtschaft und promovierte im Bereich Europäische Regionale Wirtschaftspolitik in Münster. Sie arbeitete für verschiedene nationale und internationale Institutionen: Für die Repräsentanz der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Lissabon, im Presse- und Informations-Büro der EG-Kommission in Lissabon und dem Portugiesischen Außenhandelsinstitut. Sie lehrte an der Universidade Católica Portuguesa und dem Institut für Bankwesen in Lissabon. Sie leitete die Repräsentanz der Banco Espírito Santo in Frankfurt am Main und vertrat die Bank bei der European Banking Association in Paris und im Vorstand der Deutsch-Portugiesischen Handelskammer von 1993 bis 1997. Sie leitete die Pressestelle des Europäischen Währungsinstitutes und der Europäischen Zentralbank. Von 2011 bis 2019 war sie Mitglied des Aufsichtsrates der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG und von 2011 bis 2016 Mitglied des Aufsichtsrates der Energieversorgung Titisee Neustadt GmbH. Seit 2015 ist Sie Mitglied des Aufsichtsrats der GLS Bank, Co-Chair des Board of Governors der Global Alliance for Banking on Values (GABV) und im Stiftungsrat der GLS Bank Stiftung. Neben ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit engagiert sie sich in verschiedenen Umwelt- und Sozialinitiativen. Sie ist im Beirat der ‚Cradle to Cradle E.V‘. Sie ist Assoziiertes Mitglied des ‚Club of Rome‘. 2003 erhielt sie für ihr vielfältiges ökologisches Engagement den Deutschen Solarpreis.
©David Ausserhofer
Prof. Dr. Walter Rosenthal wurde 1954 in Siegen geboren. Er studierte Medizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und am Royal Free Hospital, School of Medicine, in London. 1983 wurde er in Gießen promoviert und 1990 folgte die Habilitation an der Freien Universität Berlin im Fach Pharmakologie. Anschließend ging er als Visiting Professor und Heisenberg-Stipendiat ans Baylor College in Houston Texas (USA). Von 1993 bis 1996 war er Direktor des Rudolf-Buchheim-Instituts für Pharmakologie der Uni Gießen. 1996 wurde Rosenthal Direktor des Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie, das heutige Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie. 2009 wechselte er als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes und wissenschaftlicher Direktor an das Max-Delbrück-Centrum in Berlin, ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft.
2014 wurde Walter Rosenthal zum Präsidenten der Universität Jena gewählt. Von 2018 bis 2022 war er Vorsitzender der Thüringer Landespräsidentenkonferenz, von 2021 bis 2023 Vizepräsident für Forschung, wissenschaftliche Karrierewege und Transfer der Hochschulrektorenkonferenz. Im Mai 2023 ist er zum Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz gewählt worden.
Prof. Rosenthal hat zahlreiche Arbeiten zur zellulären Signalverarbeitung verfasst. Er ist Mitglied u. a. der Leopoldina, des Senats der Leibniz-Gemeinschaft und der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Seit 2017 ist er Dean der Max Planck Schools. 2017 wurde ihm von der Tbilisi State University (Georgien) die Ehrendoktorwürde verliehen.
Dr. Nina Scheer, Mutter einer Tochter, ist für den Wahlkreis 10, Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd, seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie ist klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied deren Vorstands sowie im Beirat der Bundesnetzagentur.
Vor ihrem Mandatsantritt war sie Geschäftsführerin von UnternehmensGrün e.V. (heute: Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft) und hatte Lehraufträge inne. Ende der 1990er Jahre wirkte sie an der Entstehung der Zeitschrift für Neues Energierecht mit, zu deren Redaktion sie heute zählt.
Nach Absolvierung sowohl ihres Musikstudiums mit Hauptfach Violine und musikalischer beruflicher Tätigkeit sowie ihres ersten juristischen Staatsexamens, promovierte Nina Scheer 2008 in Politikwissenschaft. Ehrenamtlich ist sie u.a. Vorstand der Hermann-Scheer-Stiftung. Beim SPD-Parteivorstand gehört sie der SPD-Grundwertekommission an und ist Mitglied im politischen Beirat des SPD-Wirtschaftsforums.
©David Ausserhofer
Jürgen Scheffran, Jahrgang 1957, ist seit 2009 Professor am Institut für Geographie der Universität Hamburg und Leiter der Forschungsgruppe Klimawandel und Sicherheit im Exzellenzcluster CliSAP. Nach dem Physikstudium an der Universität Marburg arbeitete er in der IANUS-Forschungsgruppe an der TU-Darmstadt, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und an der University of Illinois in den USA. Forschungsschwerpunkte im Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) sind: Sicherheitsrisiken, Konflikt und Kooperation im Kontext des Klimawandels mit Fokus auf Energiesicherheit, Wassernutzung, Ernährung und Migration. Weitere Themen sind Abrüstung und Rüstungskontrolle, Technikfolgenabschätzung, Verantwortung der Wissenschaft und nachhaltige Friedenssicherung. Er arbeitet mit in der Redaktion der Zeitschrift Wissenschaft und Frieden, ist im Beirat der VDW, der Naturwissenschaftler-Initiative und Co-Chair des International Network of Engineers and Scientists for Global Responsibility (INES).
Kai Schlegelmilch, 59 J., ist Bankkaufmann und Diplom-Volkswirt. 1994, vor 30 Jahren, hat er das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS) mitgegründet und ist dort seit 2016 ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender. 2008 hat er auch auf europäischer Ebene Green Budget Europe mitgegründet und ist dort Vizepräsident. Seit über drei Jahrzehnten arbeitet er zu Aspekten rund um eine Ökologische Finanzreform. Das hat er seit 1999 hauptberuflich für verschiedene Institutionen getan: Wuppertal Institut, Europäische Umweltagentur in Kopenhagen/Dänemark, Deutscher Bundestag und seit 1999 im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Darüber hinaus hat er u.a. für die UNEP, EU-Kommission und GIZ weltweit viele Studien geschrieben und Länder bei der Einführung von Ökologischen Finanzreformen beraten: So wurde in Vietnam 2012 erfolgreich eine solche eingeführt.
RA Dr. Klaus Schmid, Jahrgang 1958, ist freiberuflicher Rechtsanwalt in Berg am Starnberger See. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist der Vorsitz von Einigungsstellen im betriebsverfassungsrechtlichen Bereich in meist großen Unternehmen/Konzernen und von Schlichtungsstellen in tarifvertraglichen Angelegenheiten sowie Mediationsverfahren. Er hält auch Vorträge und Seminare zu arbeitsrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen. Schmid fungierte davor (2005-2010) im Vorstand (auch als Arbeitsdirektor) der Energieunternehmen BEWAG in Berlin und HEW in Hamburg, danach als Geschäftsführer und Arbeitsdirektor bei Vattenfall Europe. Vor seinem Wechsel in die Wirtschaft war er von 1996 bis 2005 als Vorsitzender Richter in der bayerischen Arbeitsgerichtsbarkeit (auch als Ausbildungsleiter für Rechtsreferendare) und von 1988 bis 1996 insb. mit dem Zuständigkeitsbereich „Staatliche Krankenhäuser“ im bayerischen Arbeits- und Sozialministerium in München. Schmid promovierte als wissenschaftlicher Assistent im Jahr 1985 mit einer rechtshistorischen Arbeit (Duncker&Humblot) bei Prof. Dr. Peter Landau und war Mitverfasser arbeitsrechtlicher Kommentare.
Ute Schmid ist Diplom-Psychologin und Diplom-Informatikerin. Ihre Promotion und ihre Habilitation für das Fach Informatik erlangte sie an der TU Berlin, wo sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Allgemeine Psychologie und später als wissenschaftliche Assistentin im Bereich Methoden der Künstlichen Intelligenz arbeitete. Nach einer dreijährigen Zwischenstation als akademische Rätin an der Fakultät Mathematik/Informatik der Universität Osnabrück, ist sie seit 2004 Professorin für Angewandte Informatik insbesondere Kognitive Systeme an der Universität Bamberg. Seit 2020 ist Ute Schmid zudem Mitglied im Direktorium des Bayerischen Instituts für Digitale Transformation (bidt). Auch leitet sie die Fraunhofer Projektgruppe Erklärbare KI und setzt sich intensiv für die Förderung von Frauen in der Informatik ein. Seit 2022 leitet sie den Lehrstuhl für kognitive Systeme an der Universität Bamberg und seit 2023 ist sie geschäftsführende Direktorin des Bamberger Center für Artificial Intelligence (BaCAI).
©Sebastian Wiedling
Prof. Dr. Josef Settele ist Agrarbiologe und Leiter des Departments Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Seine Forschungsschwerpunkte sind Biodiversität und Landnutzung, der Schutz und die evolutionäre Biologie von Insekten sowie interdisziplinäre Kooperation und Projektkoordination im Bereich der Biodiversität. Seit 2020 ist Josef Settele Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung und wurde zudem ins Fachkollegium „Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin: Ökologie von Agrarlandschaften“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt. Von 2016-2019 war er Co-Vorsitzender des Globalen Berichts des Weltbiodiversitätsrates IPBES; als Koordinierender Leitautor hatte er bereits zuvor an IPBES- und IPCC-Berichten mitgewirkt.
Veronika Solopova ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Projekt „noFake“ und Promotionsstudentin an der Freien Universität Berlin. Ihren Master-Abschluss in Natürlicher Sprachverarbeitung erwarb sie an der Université Sorbonne Nouvelle in Paris, Frankreich, und ihren Bachelor-Abschluss in Linguistik an der Nationalen Universität Odessa in der Ukraine.
Solopovas Forschungsinteressen umfassen die Analyse und Modellierung von sozialen Medien, insbesondere in Bezug auf Propaganda, Fake News und die Erkennung von Hassreden. Darüber hinaus untersucht sie soziale Randgruppen wie die Ultra-Rechts- und die Incel-Bewegung. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Erkennung generierter Inhalte in Texten und Videos sowie die Modell-Erklärbarkeit durch sprachliches Wissen. Außerdem befasst sie sich intensiv mit der Ethik der Künstlichen Intelligenz.
Geb. 3.7.1935. Mit 16 Jahren Lehrling bei den Stahlwerken Röchling-Buderus AG in Wetzlar, anschließend Mitarbeiter in der Exportabteilung, 1957-1960, Manager für Osteuropa in Stahlexporthäusern in London und Paris. 1960 Prüfung zur Zulassung zum Hochschulstudium ohne Reifeprüfung am Goethe Gymnasium in Frankfurt. 1961 Studium der Wirtschaftswissenschaften an der TU Berlin. 1964 Diplomarbeit „Amerikanische Investitionspolitik in der EWG“. 1966 Teamleiter in der Wissenschaftsdirektion der OECD in Paris zur Erforschung der ‚Technologischen Lücke‘ zwischen Westeuropa und den USA. 1969 Generalsekretär der unter Schirmherrschaft der OECD gegründeten European Industrial Research Management Association (EIRMA), Paris, zu der rund 150 der forschungsintensivsten Industrieunternehmen Westeuropas zählten. 1970 Promotion an der TU Berlin „Industrielle Forschung und Entwicklung und Internationale Wettbewerbsfähigkeit“. 1974 als erster Deutscher Ernennung zum Direktor für Wissenschaft und Technologie bei den Vereinten Nationen, New York. Vorbereitung der United Nations Conference on Science and Technology for Development (UNCSTD), Wien 1979; 1980 Principal Director im Science Sector der UNESCO, Paris zuletzt als Beigeordneter Generaldirektor. 1990 Rückkehr nach Berlin als Gründungspräsident der OstWestWirtschaftsAkademie (OWWA); Seit 1995 Tätigkeit im NGO-Bereich, u.a. als Gründungspräsident des Komitees zur Förderung der Deutsch-Französisch-Polnischen Zusammenarbeit e.V. (Weimarer Dreieck). Mitglied im President’s Council der New York Academy of Sciences und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Salzburg.
©Sebastian Isacu
Christian Stöcker, Prof. Dr. phil, Jahrgang 1973, leitet an der HAW Hamburg den Master-Studiengang Digitale Kommunikation und mehrere Forschungsprojekte, die sich mit Fragen der Wechselwirkung von digitaler Medientechnologie und Öffentlichkeit befassen. Zuvor arbeitete er über 11 Jahre in der Redaktion von SPIEGEL ONLINE, zunächst als Redakteur in den Ressorts Wissenschaft und Netzwelt, seit Anfang 2011 als Leiter des Ressorts Netzwelt. Stöcker studierte Psychologie (Diplom) in Würzburg und Bristol und erwarb an der Bayerischen Theaterakademie in München einen Abschluss in Theater-, Film- und Fernsehkritik. 2003 promovierte er in Würzburg in kognitiver Psychologie. Im September 2010 wurde er von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie mit deren alle zwei Jahre vergebenen Preis für Wissenschaftspublizistik ausgezeichnet. Seit Oktober 2016 erscheint bei SPIEGEL ONLINE jeden Sonntag seine Kolumne Der Rationalist. Buchpublikationen u.a.: Nerd Attack! Eine Geschichte der digitalen Welt vom C64 bis zu Twitter und Facebook, München: DVA 2011; We Are Anonymous – die Maske des Protests (mit Ole Reißmann und Konrad Lischka), München: Goldmann 2012; Das Experiment sind wir, München: Blessing 2020. Themen dieses Buches, namentlich exponentielle Veränderungen, wurden auch in zwei für 3Sat produzierten Filmen mit den Titeln „Das Prinzip Seerose“ (2021) und „Rätselhaftes Bauchgefühl“ (2022) verarbeitet. Nerd Attack und Das Experiment sind wir wurden in die Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung aufgenommen.
Jonas Troles ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotionsstudent am Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Universität Bamberg und leitet das KI-Projekt BaKIM welches Deep Learning für die Auswertung hochauflösender Drohnendaten von Waldflächen nutzt. Er hat einen Bachelor in Psychologie und einen Master in Computing in the Humanities erworben. Seine Forschungsinteressen umfassen Computer Vision, Fairness in KI und menschzentrierte KI. Seine Promotion legt den Anwendungsfokus auf die Baum- und Walddomäne sowie die Anpassung an die menschengemachte Klimakrise.
©hearts&minds – difu
Frank-Michael Uhle – Jahrgang 1970 – ist Dipl.-Ing. (FH) Architekt und seit 1999 beschäftigt bei der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis mit Sitz in Simmern / Hunsrück. Im Zuge seiner Gebäudemanagement-Tätigkeit baute er das Energie-Controlling für die kreiseigenen Schulen und Verwaltungsgebäude mit auf und setzte seit dem Jahr 2002 den Kreistagsbeschluss zur Umrüstung der Gebäude auf erneuerbare Energien mit um.
Sein hierbei erlangtes Wissen über Energieeffizienz und Erneuerbare Energien bringt er seit dem Jahr 2012 als Klimaschutzmanager für den Rhein-Hunsrück-Kreis ein. Der Landkreis gilt insbesondere seit dem Gewinn des Europäischen Solarpreises im Jahr 2011 national und international als Vorbild für die pragmatische Umsetzung der Energiewende und die hiermit verbundenen erheblichen wirtschaftlichen Chancen für den ländlichen Raum. Mittlerweile waren Fachbesucher aus 83 Nationen zu Gast um Inspiration für deren lokale Energiewende zu suchen.
Im November 2018 wurde der Rhein-Hunsrück-Kreis als „Energie-Kommune des Jahrzehnts“ ausgezeichnet.
©DGAP/Zsófia Pölöske
Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker ist einer der bedeutendsten Nachhaltigkeitsforscher der Welt, ehemaliger Vorsitzender der VDW, Gründungspräsident des Wuppertal Instituts und war langjähriger Co-Präsident des Club of Rome (heute: Ehrenpräsident). Seit 2012 ist er Honorarprofessor an der Universität Freiburg. Zuvor lehrte er an der Universität Essen als ordentlicher Professor für Biologie (1972-1975), war Präsident der Universität Kassel (1975-1980) und wechselte dann 1981 als Direktor an das UNO-Zentrum für Wissenschaft und Technologie in New York. Von 1984 bis 1991 war er Direktor des Instituts für Europäische Umweltpolitik Bonn, Paris, London. Für die SPD war Ernst Ulrich von Weizsäcker von 1998 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestags. Von 2006 bis 2008 war er Dean der Donald Bren School for Environmental Science and Management, University of California, Santa Barbara.
Hubert Weiger, Jahrgang 1947, ist Honorarprofessor an der Universität Kassel und Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). Er studierte Forstwirtschaft in München und Zürich, und promovierte über forsthydrologische und bodenkundliche Auswirkung von Stickstoffeinträgen in Waldökosysteme mit summa cum laude an der Universität München. Als Hochschullehrer ist er seit 1987 an der Universität Kassel tätig, von 2002 bis 2011 als Dozent ebenfalls an der Technischen Universität München. Er ist Gründungsmitglied des BUNDs und war von 1975 bis 2008 Mitglied dessen wissenschaftlichen Beirats. Er ist Mitglied in zahlreichen weiteren Institutionen, u.a. im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung sowie in der Stiftung Ökologie und Landbau. Für seine Verdienste wurde Professor Weiger 2009 mit der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber, 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz und 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.
Prof. Dr. Henning Wilts leitet die Abteilung Circular Economy am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Sein Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit Transformationsprozessen zur Kreislaufwirtschaft: Wie lassen sich lineare Prozesse möglichst schnell in zirkuläre Wertschöpfung überführen? Warum sind wir nicht längst Kreislaufwirtschaft und wie kann Politik zentrale Hemmnisse überwinden? Dazu koordiniert er verschiedene Forschungsprojekte u.a. in den Bereichen Verpackungsvermeidung zu Zero Waste Strategien und aktuell die Begleitforschung zur Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Seit 2023 vertritt er die Professur für Circular Economy an der Hafencity Universität Hamburg.
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