Wissenschaftliches Symposium der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit der VDW
Mittwoch, 09. Juli 2025, 15:00 – 19:00 Uhr
Anna-von-Helmholtz-Bau der PTB, Abbestraße 2-12, 10587 Berlin
Besuchereingang: Marchstraße, Ecke Fraunhoferstraße
Am 9. Juli 1955 stellte Bertrand Russell in London das später berühmt gewordene Russell-Einstein-Manifest vor, in dem u.a. gefordert wird „dass sich die Wissenschaftler zur Aussprache zusammenfinden sollten, um die Gefahren, welche aufgrund der Entwicklung der Massenvernichtungsmittel entstanden sind, abzuschätzen.“
Die Stellungnahme wurde nicht nur zum Gründungsdokument des daraus hervorgegangenen und bis heute aktiven Wissenschaftler:innen-Netzwerks „Pugwash Conferences on Science and World Affairs“ (Friedensnobelpreis 1995), sondern enthielt auch die Forderung der Wissenschaftler nach einer verstärkten internationalen Streitschlichtung und der Eliminierung von Nuklearwaffen. Seitdem waren viele Anstrengungen zur Nichtverbreitung, Rüstungskontrolle und Abrüstung erfolgreich. Einige Lehren, insbesondere aus der Zeit am Ende des Kalten Krieges, scheinen jedoch inzwischen in Vergessenheit geraten zu sein. Ein neues nukleares Wettrüsten zwischen geostrategischen Rivalen zeichnet sich ab und erfordert dringend rüstungspolitische Einhegung. Neue Technologien, etwa moderne Trägersysteme oder Künstliche Intelligenz, drohen, die über Jahrzehnte gewachsene gegenseitige Zurückhaltung zu untergraben. Die Wissenschaft, insbesondere die Physik, ist daher gefordert, konkrete Beiträge zu leisten.
Nach einführenden Fachvorträgen wird ein Panel zentrale Themen diskutieren – darunter die aktuellen Herausforderungen für die europäische Sicherheit (Helmut Ganser), die Rolle Chinas (Oliver Meier) sowie das Zusammenspiel von Atomwaffen und Künstlicher Intelligenz (K. H. Bläsius). Ein:e Vertreter:in des Auswärtigen Amtes wird die Beiträge aus außenpolitischer Perspektive kommentieren.
Programm:
Die nukleare Bedrohung: Lektionen und Aussichten
Prof. Dr. Götz Neuneck, Prof. Dr. Arne Schirrmacher, Dr. Moritz Kütt
Anschließende Paneldiskussion u. a. mit Helmut W. Ganser, Brigadegeneral a. D., Dr. Oliver Meier, Prof. Dr. Karl Hans Bläsius
Empfang und Networking
Mit freundlicher Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung
Götz Neuneck ist Sprecher des Arbeitskreises Physik und Abrüstung in der DPG, deutscher Pugwash-Beauftragter und Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler. Arne Schirrmacher ist Wissenschaftshistoriker mit den Schwerpunkten Geschichte der modernen Naturwissenschaften und Wissenschafts- und Technikkulturen. Moritz Kütt arbeitet am Fachbereich Physik der Universität Hamburg und leitet das Hamburger „Nuclear Disarmament Laboratory“. Helmut Ganser, Brigadegeneral a. D, ist Dip-lom-Psychologe, Politologe, und Experte für internationale Organisationen (NATO, OSZE, UN). Oliver Meier ist Policy & Research Director beim European Leadership Network, und Karl Hans Bläsius ist Informatiker an der Hochschule Trier und Experte u. a. für Künstliche Intelligenz.
Die Anmeldung erfolgt über die DPG
Der Eintritt ist frei
Wir freuen uns sehr auf Ihre Teilnahme