Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von alternativen ökonomischen Theorien und Herangehensweisen an die großen Herausforderungen unserer Zeit: Postwachstum, Degrowth, Prosperity beyond Growth, Happiness Economics, Donut Economics, neue Wohlstandsbegriffe, Next Growth, Wellbeing Economies oder die Economics of Arrival. Sie werden politiknah, vereinzelt sogar direkt in der Politik, diskutiert, aber bisher ohne durchschlagende Wirkung. Viele einzelne Pionier-Initiativen kommen nicht aus der Nische. Der Drang zu dauerhaftem traditionellem Wachstum bleibt dominant, auch um die ökologischen Probleme und sozialen Ausgleich dann finanzieren zu können. Der öffentliche Diskurs ist geprägt vom Weiter So und fällt damit hinter breite Teile der Bevölkerung zurück – andere Teile wiederum stellen jede Veränderung in Frage und die Politik gleich mit. Wie können wir in dieser zunehmenden Krise die Chancen für eine nachhaltige Rekonfiguration unseres Wirtschaftens erkennen und vorantreiben? Wie können alternative Konzepte effektiver in die Politik getragen werden? Wie müssen sie formuliert werden, um den Herausforderungen in der notwendigen Radikalität gerecht zu werden aber trotzdem anschlussfähig im politischen Raum zu sein? Welche Akteursallianzen und Innovationen sind vielversprechend? Muss die Wissenschaft eine (noch) aktivere Rolle spiele? Was ist bei bisherigen Versuchen wie der Wachstums-Enquete schief gelaufen? Sind Zusammenschlüsse wie die Wellbeing Economy Governments ein Weg nach vorne? Was braucht die Politik, um Handeln zu können?
Die Referierenden
Kerstin Andreae
Seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen wählte sie 2007 zur Sprecherin für Wirtschaftspolitik und 2011 zur Obfrau in der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“. Von 2012 bis 2017 leitete sie als stellvertretende Fraktionsvorsitzende den Arbeitskreis Wirtschaft, Arbeit und Soziales, Haushalt und Finanzen. In der aktuellen Wahlperiode firmiert sie als Sprecherin der Fraktion für Wirtschaftspolitik und ist Obfrau im Ausschuss für Wirtschaft und Energie sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Finanzen.
Foto ©DBT/Inga Haar
Prof. Dr. Maja Göpel
Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), eh. Leiterin des Berliner Büros des Wuppertal Instituts, 6 Jahre federführend am Aufbau des World Future Council in Hamburg und Brüssel beteiligt, Professorin an der Leuphana Universität und Mitglied des Club of Rome, der Balaton Group und des Deutschen Sustainable Development Solutions Network sowie im Beirat der Generationenstiftung und der Stiftung Entwicklung und Frieden
Markus Sauerhammer
Markus Sauerhammer war Landwirt, Gründer und Gründungsberater. Er hat einen Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie einen Executive MBA in „Innovation and Business Creation“ der TU München und UC Berkeley. Bis Februar 2018 war er bei der Crowdfunding-Plattform Startnext für Kooperationen verantwortlich und im Vorstand des European Crowdfunding Network (ECN). Er engagiert sich als Koordinator Social Entrepreneurship beim Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) und als 1. Vorstand vom Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND). Unter tellerrandspringer.de bloggt er zu Potenzialen der digitalen Transformation für die Gestaltung einer enkeltauglichen Zukunft. Foto ©Startnext | Fotograf: Kristoffer Schwetje
Prof. Dr. Uwe Schneidewind
Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer der Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie; Professur „Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit“ am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft (Schumpeter School of Business and Economics) der Bergischen Universität Wuppertal, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung „Globale Umweltveränderungen“, Mitglied des Club of Rome, Mitglied der Deutsche UNESCO-Kommission DUK
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