Am 21. und 22. Juni 2018 kamen die Partner des EU-geförderten Projekts „NewHoRRIzon – Excellence in science and innovation for Europe by adopting the concept of Responsible Research and Innovation” zum Konsortiumstreffen zusammen. Ausgerichtet wurde es von der VDW e.V. gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und fand im Fraunhofer Forum in Berlin statt. Die Teilnehmenden kamen von 17 Partnerorganisationen des Projekts aus 10 Ländern der Europäischen Union.
Im Zentrum der Diskussion standen die Social Labs, die von den Projektpartnern in unterschiedlichen Ländern der EU zur Frage der aktuellen und den Möglichkeiten der zukünftigen Umsetzung von Responsible Research and Innovation (RRI) in der europäischen und nationalen Forschungsförderung durchgeführt wurden.
Prof. Dr. Hartmut Graßl, Vorstandsvorsitzender der VDW, führte das Treffen mit den Worten ein: „In Demokratien ist es wichtig, dass die Gesellschaft über die nationale und EU-weite Forschungsförderung mitbestimmen kann.“ Dies entspricht dem Auftrag des NewHoRRIzon Projekts, die Verankerung von RRI in Horizon 2020 zu eruieren, zu testen und Verbesserungsvorschläge für die zukünftige Einbindung im neuen Forschungsrahmenprogramm (FP9) zu erarbeiten.
NewHoRRIzon führt daher zu jedem Förderbereich von Horizon 2020 ein so genanntes „Social Lab“ (Soziallabor, SL) durch. Die insgesamt 19 Social Labs bringen Vertreter aus Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um komplexe soziale Herausforderungen auf einem systemischen Niveau anzugehen. Diese Herausforderungen beziehen sich auf die Förderlinien im Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 der EU und darüber hinaus.
Prof. Dr. Hartmut Graßl, Vorstandsvorsitzender der VDW
Erste Durchführung von Workshops innerhalb der Social Labs
Gruppenfoto Social Lab, Berlin, 17. Mai 2018
Die ersten Workshops dieser Social Labs haben in den vergangenen Wochen bei zahlreichen Partnern des Projekts stattgefunden. Die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler ist für das Social Lab der EU-Förderlinie „Climate action, environment, resource efficiency and raw materials“ verantwortlich. Der erste Workshop des Labs mit dem Titel „Responsible Research and Innovation for a Resource Efficient and Climate Resilient Economy and Society“ tagte am 17. und 18. Mai 2018 in der Villa Elisabeth in Berlin.
Im Zentrum des Soziallabors standen die Fragen nach der bisherigen Einbindung und nach den Möglichkeiten der zukünftigen Umsetzung von Responsible Research and Innovation (RRI) im Bereich „Climate action, environment, resource efficiency and raw materials“. 22 Teilnehmer aus 8 Ländern nahmen an dem Workshop teil um diese Fragen zu diskutieren, darunter VertreterInnen verschiedener europäischer, nationaler und regionaler Projekte, wie z.B. FORAM, IMPRESSIONS, LandSense, RECREATE und Simulact. Die TeilnehmerInnen brachten vielfältige Erfahrungen und Expertise aus der universitären und außeruniversitären Forschung, der Forschungsförderung, aus zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie aus nationalen und internationalen Netzwerken der Wirtschaft und Forschung ein.
Ulrike Wunderle, Leiterin des Social Labs, erläuterte die Wichtigkeit des Workshops für den weiteren Prozess. „Dieser Workshop dient als Auftakt für die gemeinsame Arbeit der kommenden 2 Jahre. Ausgehend von den Barrieren für die erfolgreiche Einbindung von RRI in der Förder- und Forschungspraxis entwickeln wir konkrete Lösungsvorschläge, die in Mini-Projekten, so genannten Pilot Actions, exemplarisch dargestellt und auf ihre Umsetzbarkeit überprüft werden.“
Als konkretes Ergebnis aus dem Workshop haben sich Arbeitsgruppen zusammengefunden, die sich u.a. mit dem Mehrwert von Trainings zu RRI für Konsortien bzw. für geförderte kleine und mittlere Unternehmen befassen, die Maßnahmen zur besseren Einbindung von Multi-Stakeholder-Prozessen in Forschungs- und Innovationsprojekte testen sowie anhand ausgewählter Projektbeispiele aufzeigen, warum die Integration von RRI für die Förderziele der EU insgesamt sehr positiv ist.
Der nächste Workshop des Social Labs ist für das Frühjahr 2019 geplant. Dort soll es vor allem darum gehen, die Arbeit der einzelnen Gruppen (Pilot Action groups) auszuwerten und eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Das NewHoRRIzon Konsortium, das diesen Prozess steuert und begleitet, hat bei dem Treffen in Berlin erste Erfahrungen und Learnings zusammengetragen sowie Synergien zwischen den Social Labs erkundet. Das nächste Konsortiumsmeeting wird Mitte Oktober 2018 am Institut für Höhere Studien in Wien stattfinden.