Am 26. Februar 2024 hat Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, VDW-Mitglied und langjähriger Vorstand der Schweisfurth Stiftung, das Bundesverdienstkreuz am Bande, die höchste Anerkennung der Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl verliehen bekommen.
In seiner Dankesrede machte Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald deutlich, dass mit dieser Auszeichnung eine Haltung dem Leben gegenüber gewürdigt wird, die auf das Wohlsein für alles Lebendige auf diesem Planeten eingestellt ist. Dabei gilt für ihn der Grundsatz, stets nach konkreten, integralen bzw. integrierten alternativen Lösungsansätzen zu suchen, ganz nach dem Motto: es gibt immer eine Möglichkeit mehr. Im Kontext der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, in der Franz-Theo Gottwald zur Zeit besonders als Leiter der Projektgruppe One-Health aktiv ist, würdigte er besonders den wertschätzenden thematischen Austausch.
„Der nüchterne Blick auf die derzeitige Lage, wo Kriege, Klimaschäden, das sechste große Artensterben, die deutliche Erstarkung autoritärer Regime herrschen, lässt immer wieder die Frage aufkommen, was jetzt als Orientierungswissen gebraucht wird, welche Leitbilder jetzt für Vielfalt, Inklusion und Fairness ko-kreiert werden müssen?
Ich habe keine schnelle Antwort darauf und gebe zu, dass ich manchmal verzweifelt bin. Vieles, was wir Anwesende hier gemeinsam noch vor 2020 als erreicht ansehen konnten, scheint von nekrophilen Kräften bedroht und vernichtet zu werden. Die derzeit im Vordergrund wirkenden Kräfte des Wettbewerbs, der Gewalt und des Kriegs, von Verbrauchen und Vernichten machen mir Angst.
Und dennoch -das Potenzial der Hoffnung, was in der Vielzahl heutiger fantastischer Initiativen steckt, die Welt fruchtbar zu halten – zum Beispiel die Ernährungsräte, die Food Hubs, die solidarische Landwirtschaft, die homes for humanity -Bewegung, die best future policies, die der Weltzukunftsrat identifiziert und auszeichnet – all diese konkreten Utopien machen mir Mut und reißen mich immer wieder heraus, aus diesen düsteren Wahrnehmungen.
Und mehr noch, und wichtiger noch: es ist unser Miteinander, das mir Mut gibt, weiterzumachen und was mich heute an diesem Tag der Belobigung besonders freut!“