Am 18.04 fand unsere 18. Jung und Alt bewegt Veranstaltung zum Thema Eine Gefahr für unsere Sicherheit? Technologische Fortschritte im Kontext von Dual-Use statt. Bei dieser von der Jungen VDW und der Jungen GSP Sektion Kassel organisierten Veranstaltung diskutierte Prof. Hartmut Graßl nach dem Input von Prof. Götz Neuneck zusammen mit den Teilnehmenden über Fragen rund um Sicherheit, Wissenschaft und Verantwortung.

Dabei ging es nicht nur um aktuelle Konfliktsituationen, sondern auch um Dual-Use, als die Verwendung von Rohstoffen und Gütern sowohl für die zivile als auch die militärische Nutzung im Kontext von neuen Technologien. Das hochaktuelle Thema und die lebhafte Diskussion schafften nicht nur einen gelungenen Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen und Generationen, sondern führten auch zum konkreten Ausdeklinieren von Handlungsoptionen und nötigen Veränderungen in Wissenschaft und Kommunikation.

Zum einen wurde betont, dass sich keine grade Linie zwischen wissenschaftlicher und militärischer Nutzung von Forschung und Erkenntnissen ziehen lässt. Der Bau der Atombombe bzw. die wissenschaftlichen Grundlagen, die dazu führten, waren zum Beispiel Grundlagenforschungen. Das Internet auf der anderen Seite, war am Anfang militärisch bzw. wurde aus einem militärischen Kommunikationsanspruch heraus entwickelt. Dies zeigt, wie schlecht spätere Verwendungszwecke aus Forschung heraus abgeleitet werden können. Allerdings sollte davon abgesehen werden, zu sagen, dass alles militärisch verwendet werden kann, weil diese Verallgemeinerung die Debatte vor allem in der Gesamtbevölkerung erschwert und nicht der Wahrheit entspricht.

Nicht nur die Forschung in Bezug auf Waffen wird, besonders in der Zukunft, einen großen Einfluss auf Frieden und Sicherheit haben. Auch Forschung in den Bereichen Digitalisierung bzw. künstliche Intelligenz und Gesundheit in Bezug auf Epidemien und Krankheitserreger spielt in diesen Kontexten eine große Rolle. Diesen Problematiken sollten wir vor allem begegnen, indem Verantwortung der Wissenschaft mehr in den akademischen Curricula und somit schon in der Ausbildung verankern und die Bildung in diesen Bereichen grundsätzlich ausgeweitet wird. So kann auch explizit auf Bereiche eingegangen werden, in denen in der Vergangenheit Probleme lagen. Außerdem kann uns Science Diplomacy, zum Beispiel in Form von Atomwaffenverbotsverträgen dabei helfen, eine sicherere Zukunft zu schaffen. Des Weiteren braucht es eine internationale Allianz der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich gegen den Missbrauch von Forschungsergebnissen und -Ressourcen wehrt.

Dies ist besonders wichtig, im Licht von aktuellen Geschehnissen, durch die der Einsatz von Atomwaffen z.B. heute wesentlich wahrscheinlicher ist als noch vor 15 Jahren. Wir brauchen Verträge die das Verhindern, sowie den Abzug von taktischen Nuklearwaffen regeln. Es muss sich im Sinne einer Science for Peace zusammengeschlossen werden, auch auf der Ebene von z.B. NGOs, um mit gebündelten Kräften an einem Strang für Frieden, Sicherheit und eine nachhaltige Zukunft zu ziehen.