des VDW-Pugwash Beauftragten Prof. Dr. Götz Neuneck

05. Oktober 2018 | Mitgliederversammlung der VDW

Hamburg, den 03. Oktober 2018

Zunächst wird über die nationalen, dann die internationalen Aktivitäten des Jahres 2018 berichtet. Der Report der letzten Jahrestagung in Istanbul 2013 sowie Astana 2017 verdeutlichte die anhaltenden Unterschiede zwischen der Führung von Pugwash International und den meisten nationalen, europäischen Pugwash-Gruppen bezüglich der internen Organisation, Transparenz und Kommunikation der Pugwash-Bewegung. Allerdings sollen nunmehr zentrale Forderungen für eine Pugwash-Reform in einer neu gegründeten „Pugwash Task Force Group“ diskutiert und umgesetzt werden.

Insbesondere die europäischen Gruppen hatten 2013 beschlossen eigene Treffen in Europa zu organisieren. Nach Treffen in Noordwijk, (2013), Moskau (2014), in Nagasaki (2015), Berlin (2016), in Astana (2017) fand das 6. „EuroPug-wash-Treffen“ an der Nebrija Universität in Madrid statt. 13 europäische Gruppen waren vertreten, zusätzlich kamen der neue Pugwash-Präsident Sergio Duarte und der Generalsekretär. Ein ausführliches Protokoll in Englisch, dessen erster Entwurf von Götz Neuneck erstellt wurde, liegt vor und wurde an die europäischen Gruppen versendet. In zwei Sitzungen wurden in Madrid die Aktivitäten der Gruppen diskutiert und nächste Schritte beschlossen. So soll sich Pugwash an dem nächsten „EuroScience Open Forum“ in Triest im July 2020 und dem „Horizon 2020“ Projekt „Inventing a Shared Science Diplomacy for Europe“ (InsSciDE) beteiligen. Götz Neuneck traf sich in Paris mit Mitgliedern der französischen Pugwash-Gruppe, um Details auszuarbeiten. Es wurden zwei Arbeitsteams dazu gebildet. Das nächste europäische Treffen soll 2019 in London stattfinden. Zentrale Arbeitsfelder bleiben das Ringen um das Iran-Abkommen, Nord-Korea, die Zukunft des INF-Vertrages, die Diskussion um nukleare Verifikation einer nuklearwaffenfreien Welt.

Götz Neuneck und Jürgen Scheffran beteiligten sich mit Vorträgen an einem schwedisch-russischen Pugwash-Workshop, der am 5.-6. Februar 2018 in Stockholm stattfand. Eine tiefere Zusammenarbeit mit der deutschen Gruppe ist geplant. Auch bestehen Pläne für einen internationalen Cyber-Workshop.

Ein zentraler Schwerpunkt von Pugwash International (Rom) bleibt der Nahe und Mittlere Osten, wo aufgrund der Arbeit des Generalsekretärs einige Erfolge zu verzeichnen sind, so bzgl. des iranischen Nuklearprogramms, des Dialogs zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban, Details sind der Homepage von Pugwash www.pugwash.org zu entnehmen. Auch konnte die Kommunikation durch einen neuen Pugwash Newsletter verbessert werden. Die 62. Jahrestagung fand vom 25.-29. August 2017 in Astana, Kasachstan statt u.a. mit Beteiligung hochrangiger Rednern (S. Ryabkov, E. Moniz, S. Nunn, L. Zerbo etc.) zu Themen wie Mittlerer Osten, Ban-Treaty, CTBT, Iran, Afghanistan etc. statt und beinhaltete ein dichtes, mehrtägiges Programm von Vorträgen, Panels und Arbeitsgruppensitzungen.

Götz Neuneck nahm als deutscher Vertreter an der Jahrestagung teil und leitete die Working Groups 3 „Regional Security: Europe and NATO“. Es wurde ein Abschlussbericht erstellt, dessen Empfehlungen auch in das Statement des Pugwash Councils einflossen. Jayantha Dhanapala trat als Pugwash-Präsident zurück und hielt eine eindringliche Rede, in der er die Pugwash-Community“ zu Reformen aufrief. Nachfolger ist der brasilianische Diplomat Sergio Duarte. Im Pugwash Council wurde die Gründung einer „Pugwash Task Force“ beschlossen, die Vorschläge für neue Initiativen zur Reform von Pugwash erarbeiten soll. G. Neuneck übernahm die Aufgabe, Ideen zur besseren Zusammenarbeit der Pugwash-Gruppen auszuarbeiten.

Götz Neuneck koordiniert als Mitglied der Deep Cuts Kommission diese trilaterale Arbeitsgruppe, in der deutsche, russische und amerikanische Vertreter Vorschläge für weitere nukleare Abrüstung erarbeiten. In diesem Zusammenhang gab es Reisen und Workshops in Washington, Brüssel und Moskau und eine Erklärung zur nuklearen Abrüstung, die an Präsident Trump und Putin gerichtet war, und die von 40 ExpertenInnen unterschrieben wurde.