Der digitale Workshop mit Prof. Christoph Benzmüller im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jung und Alt bewegt“ am 27. Februar bot Gelegenheit zu einem umfangreichen Austausch über Künstliche Intelligenz (KI). Nach einer Einführung in die Thematik durch unseren Experten Prof. Christoph Benzmüller und einem Beitrag von Prof. Hartmut Graßl, diskutierten die Teilnehmenden intensiv über die aktuelle Entwicklung und die zukünftige Ausrichtung der KI sowie über die Erleichterungen und Herausforderungen einer Welt, die von KI beeinflusst wird.

Der Workshop begann mit einer kurzen Einführung von Prof. Benzmüller, in der das Themenfeld und die Bedeutung von KI genauer definiert wurden. In diesem Kontext wies er auf die Notwendigkeit einer realistischen Einschätzung der KI-Entwicklungen hin, unter dem Leitmotiv „Vor dem Hype ist nach dem Hype“. Die Relevanz der KI werde hoch bleiben, jedoch würden die Schwerpunkte des öffentlichen, akademischen und wirtschaftlichen Interesses stets variieren. Ausführlicher wurde die sogenannte „starke KI“ (insbesondere „Artificial General Intelligence“ (AGI) bzw. „Künstliche allgemeine Intelligenz“) behandelt, die ein künstliches Abbild der menschlichen Intelligenz schaffen soll. Im Workshop wurde die Frage der Erreichbarkeit und des Erstrebenswertes dieser diskutiert. Laut Prof. Benzmüller bedarf eine AGI Fähigkeiten in fünf Ebenen: Problemlösen, Unbekanntes erforschen, abstraktes und rationales Denken, Selbstreflexion und soziales Interagieren. Es seien derzeit jedoch zusätzliche Ansätze und Mechanismen erforderlich, um eine tiefere kognitive Verarbeitung zu ermöglichen.

Es folgten ein Interview durch Dr. Maria Reinisch, der VDW-Geschäftsführerin und Moderatorin des Workshops. Als Grundlage hierfür dienten die aktuellen Erfahrungen von Prof. Benzmüller in Dubai, wo KI-Sicherheit, ausschließlich digitale Zahlungssysteme und technisch vielversprechende Verkehrssysteme bereits Realität sind. Die verschwimmenden Grenzen zwischen Technologie und Überwachung, sodass Sicherheit und Freiheit verstärkt als Gegensätze erscheinen, sowie die enorme Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts wurden in ihren Vor- und Nachteilen für die Lebensqualität erörtert.

Im darauffolgenden Beitrag von Prof. Graßl warnte dieser vor einer unkritischen Annahme der KI und betonte die Notwendigkeit unabhängiger Stimmen, die Ethik und die Auswirkungen von KI erforschen. Denn während KI viele Chancen bietet, birgt sie auch das Potenzial für Missbrauch und unkontrollierbare Systeme.

Anschließend wurde die Diskussion für das Plenum geöffnet. Diskutiert wurde die potenzielle Nutzung von KI sowohl zum Wohl als auch zum Schaden der Menschen, sowie die Fragen, wie viel KI für uns Menschen gut ist und ob bzw. wie wir eine starke KI erreichen können. Während der kritischen und informierten Diskussion kam auch die Etablierung eines internationalen regulatorischen Mechanismus zur Sprache, wie einer KI-Konvention der UN, die sicherstellt, dass KI in den Diensten der Menschheit bleibt und nicht zu einer nicht kontrollierbaren Blackbox wird.

Insgesamt blicken wir zurück auf einen spannenden Workshop und einer angeregten Diskussion, die zeigt, dass das Thema der KI die Menschen generationsübergreifend beschäftigt und viele Fragen aufwirft.